Das MMMx-Team

Kurt Maninouk

Der Magical Mystery Mix ist eine der ältesten regelmäßigen Musiksendungen von Radio Dreyeckland. Sie wurde 1988 von Kurt Maninouk als "Indie News" mit dem Ziel gegründet, die Schallplatten- und Cassettenveröffentlichungen kleiner und kleinster Labels vorzustellen. Diese "Independent Labels" stellten eine Reaktion der Punk- und New Wave-Bewegung auf die Ignoranz und Unflexibilität der übermächtigen Major-Labels dar und ermöglichten eine Unabhängigkeit und stilistische Vielfalt der neuen Musik, die allerdings bei den meisten Radiosendern unter dem Plattenteller versandete. Die "Indie-News" sollten ein Sprachrohr dieser Musik sein.

Die Sendung entwickelte sich über den reinen Indie-Gedanken hinaus und sendete ab 1994 unter dem Namen „EVOL Noise“, das Palindrom der Liebe (EVOL <–> LOVE).

Seit 1998 sendet Kurt Maninouk und seine Spießgesellen den „Magical Mystery Mix“. Es geht bunt und seltsam, lustvoll und manchmal aktuell zur Sache. Das Spektrum der Musik ist breit: von seltsamen Pop-Platten über psychedelische Klanglandschaften bis hin zu sehr schrägen Experimenten wechseln die Themen einzelner Sendungen unvorhersehbar. Veröffentlichungen oder Ereignisse bieten gelegentlich den Anlaß, einzelne Künstler oder Phänomene näher zu beleuchten.

Immer wieder ein Highlight ist der alljährliche Maienmix: Aus guter und mittlerweile 19jähriger Tradition bieten Der Bdolf und Kurt Maninouk sowie Der Dicke Max jeden 1. Dienstag den besten Eroticmix der Stadt! Und jedes Jahr im November gibt es eine Hommage an den großen Klaus Kinski.

 

Der Bdolf

Ein Halbjahrhundert DER BDOLF® - ein Triumph des dunkelsten Denkens!

Der BDOLF® schrieb im ersten Punkfanzine Freiburgs, der unwahrscheinlichen Kleingroßstadt am Fuße des Schwarzwalds. Wie der BDOLF® auf die Erde kam, gibt es verschiedene Mythem-Stränge: einer will wissen, er sei wegen Disziplinarschwierigkeiten aus dem UFO geworfen worden, mit dem er auf diesen Planeten gelangt war – sein Dienstgrad „Bordschütze“ wurde ihm entzogen und er blieb auf diesem unwirtlichen Haufen Schlacke zurück ... ein anderer erzählt von einer wilden Flucht mit einem heliumgefüllten Schlauchboot über den Antifaschistischen Schutzwall der Deutschen Demokratischen Republik ... Wie dem auch sei – in späteren Jahren wurde mit der eher ungewöhnlichen Band „FleischLEGO™“ musiziert und zahlreiche Tonträger bespielt und veröffentlicht, dazu geschrieben, was das Zeug hielt – genauer Aufschluss unter www.bdolfkunst.de - zur Feier des runden Jubiläums wurde unter dem satanischen Pseudonym „Thomas Wehler“ ein Auswahlband stark mutierten Erzählwesens namens „Die Voodoo-Versuchsstrecke“ vorgelegt, der das eigentümliche Schaffen eindrücklich dokumentiert (Inge Reichardt Verlag, Augsburg 2006, ISBN 978-3-939359-66-1).      

 

Der Dicke Max

Der Dicke Max war 2006-2014 die Stimme der nach einem Daniil Charms-Zitat benannten MMMXSektion „Das Weitere ist dicker als das Voraufgegangene“.

Kurz vor Ende des vorigen Jahrtausends schnürte Der Dicke Max sein Bündelchen, das bloß einige hundert Bücher sowie die unverbrüchliche Liebe zu Hannover 96 umfasste, und verließ die Wälder der niedersächsischen Tiefebene, um sich in den von Sonne und Selbstgefälligkeit dominierten Gefilden Südbadens niederzulassen. Er hat das Verwaltungsfachangestelltenhandwerk erlernt, besitzt eine staatliche Lizenz zum Begutachten von Literatur und Geschichte, verdient sich ein Dach überm Kopf nebst Essbarem als Plattenverkäufer und Nachtportier.

Seit 2006 trägt Der Dicke Max im MMMX die Lieblingsabstrusitäten aus seinem Bücherregal vor. Allmonatlich gibt es an jedem ersten Dienstag um 22 Uhr gegen den Strich Gebürstetes aus aller Damen und Herren Länder zu hören. Gelegentlich gar greift Der Dicke Max tief in die Schublade und trägt Texte aus der eigenen Tastatur vor.

Und noch etwas: „Das Weitere ist dicker als das Voraufgegangene“ geht ohne Netz und doppelten Schnittmöglichkeitsboden über den Äther: Der Dicke Max liest live!

Leider ist der Dicke Max aktuell nicht mehr dabei, aber man kann ihn gelegentlich bei Lesungen unter dem Pseudonym Rainer Bauck genießen.