Der Magical Mystery Mix vom Februar 2000 bis Dezember 2006
Sortierung ist chronologisch abwärts, sorry, aber das Ding ist halt so gewachsen im Lauf der Jahre.
Zur Information:
Von 1998 bis Jan. 2005 war Der Bdolf mein Mitstreiter und hat mit seiner typischen Virtuosität eigene und fremde Texte präsentiert, die ich mit Musik und Geräusch untermalt habe - der MagicalMysteryMix eben. Bdolf widmete sich daraufhin wieder verstärkt seiner Leidenschaft - dem Schreiben.
Aber ganz verlassen hat er den MMMx noch nicht: jeden ersten Dienstag im Mai präsentiert er (mit Unterstützung durch den Dicken Max und Isabel Rothe) weiterhin Erotisches aus zwei Jahrtausenden. Viel Vergnügen! Seit 2008 ist Bdolf wieder regelmäßig dabei.
Seit Oktober 2006 ist der Dicke Max der Mann am Mikrophon. Siehe die folgenden Beiträge zur Serie "Das Weitere ist dicker als das Voraufgegangene".
Viel Spaß beim Stöbern. Wer auf etwas Interessantes stößt, kann sich gerne mit mir in Verbindung setzen. Das meiste gibt es als Datentäger zu bestellen (für schandhaft wenig Geld) oder ich mache es als MP3-Download zugänglich (siehe "Lieferbare Sendungen").
Hier ist also das Archiv ab Ende 2006 bis Februar 2000.
Alles Frühere liegt im Dunkeln, existiert aber immer noch
irgendwo zwischen Zeit und Raum.
Der Magical Mystery Mix am 05. Dezember 2006
Das Weitere ist dicker als das Voraufgegangene, Folge III
Einmal mehr unternehmen Mixmaster Kurt Maninouk und sein rezitierender Spießgeselle, Der Dicke Max, einen Ausflug in die Welt des abseitigen Humors und der nicht ganz gradlinigen Geschichten. Im Mittelpunkt der Sendung stehen Michail Bulgakows „Teufeleien“, aberwitzige Satiren auf den postrevolutionären russischen Alltag, in denen Geister und Dämonen zu den harmloseren Gestalten zählen.
Der Magical Mystery Mix am 19. Dezember 2006
20 Jahre Magical Mystery Mix?
Nicht ganz, denn den Magical Mystery Mix gibt’s erst seit ca. 10 Jahren – davor hieß die Sendung „Im Rausch der Geräusche“ und „Independents“, und das seit 1986. Dies muss angemessen gefeiert werden: Kurt Maninouk wird ein Potpourrie aus 20 Jahren präsentieren – das Archiv hat das Wort! Und da es ein ganz besonderes Datum ist, laden wir unsere treuen Hörerinnen und Hörer auf ein Getränk und zum gemütlichen Plausch ins RDL-Studio ein (Adlerstraße, Gretherfabrik, Innenhof).
Der Magical Mystery Mix im November 2006
Der Magical Mystery Mix am 7. November 2006:
Das Weitere ist dicker als das Vorangegangene, Folge II
Heute werden in unserer Reihe Texte von Kurt Schwitters zu hören sein. Und Schwitters vorstellen zu wollen, hieße, Eulen von Hier nach Dada zu tragen ... Die Reihe wird fortgesetzt!
Der Magical Mystery Mix am 21. November 2006
Klick-sirr-schweb-poch-kling
Ein Ausflug in die geheimnisvollen Gefilde seltsamer Klangwelten: Ambient, Klassik, Trance, Ethno, Experimentelles, bunt gemixt – der Kenner nimmt sich Zeit und nutzt den Kopfhörer.
Der Magical Mystery Mix im Okober 2006
Der Magical Mystery Mix am 3. Oktober 2006:
Das Weitere ist dicker als das Vorangegangene, Folge I
Heute startet die erste Folge einer neuen Sendereihe: Immer am ersten Dienstag im Monat schlägt im Magical Mistery Mix die Stunde der Sprachakrobaten und Erzählvirtuosen. Der Dicke Max, unser Mann am Mikrofon, rezitiert heute den russischen Futuristen und Großmeister der pointenfreien Hochkomik, Daniil Charms. Die Sounds dazu liefert wie immer Kurt Maninouk. „Mich interessiert nur Quatsch, was gar keinen praktischen Sinn ergibt. Mich interessiert das Leben nur in seiner unsinnigen Erscheinung.“ (D. Charms). Nährere Infos siehe unter www.umsu.de/charms.
Der Magical Mystery Mix am 17. Oktober 2006:
Minimal Music - Steve Reich
„Drumming“ von Steve Reich ist sicherlich eines der überzeugendsten und einleuchtensten Beispiele für Minimal Music. Machen wir uns einen schönen Abend mit diesem Werk und weiteren Beispielen aus Steve Reichs reichem Schaffen.
Der Magical Mystery Mix am 31. Oktober 2006:
Penguine Café Orchestra
Das wunderbare Pengune Café Orchestra spiel eine charmante ‚Gesellschaftsmusik’ mit surrealistischen Untertönen! Das mag der Magical Mystery Mix und spielt heute seine Lieblingsstücke.
Der Magical Mystery Mix im September 2006
Der Magical Mystery Mix am 5. September 2006:
Die Badenova-Verschwörung – Teil 2: Das Grauen hinter den Steckdosen
Seit Anbeginn der Zeiten tobt der Kampf des Guten gegen das Böse. Ein "neutral" existiert in diesem äonenalten Ringen nicht. Du! Du bist auf der Seite des Guten - oder der des Bösen!
Bdolf, ewiger Streiter gegen die Heerscharen der Finsternis, hatte erneut Abenteuer zu bestehen, die das Verständnis derer, die sich in diesem Kampf der Titanen meinen
zurückhalten zu können, weit übersteigen.
Die Badenova war wieder aktiv! Und Anti-Monopolist Bdolf musste die Herausforderung annehmen! Genauso wie Mixmaster Maninouk, der die Kriegstagebücher mit dem adäquaten
Soundtrack unterlegen wird - Drachenzischeln, durchdringendes Donnern durchbrennender Sicherungen, das Heulen der Sicherungskastendämonen ...
Der Magical Mystery Mix am 19. September 2006
The Early Gurus Of Electronic Music
Ein Rückblick auf die Anfänge der elektronischen Musik. Mit Holger Czukay, Steve Reich, Brian Eno, John Cage, Karlheinz Stockhausen, Klaus Schulze und anderen.
Der Magical Mystery Mix im August 2006
Der Magical Mystery Mix am 1. August 2006:
Klick-sirr-schweb-poch-kling
Ein Ausflug in die wunderbaren Gefilde seltsamer Klangwelten: Ambient, Klassik, Trance, Ethno, Experimentelles, bunt gemixt – der Kenner nimmt sich Zeit und nutzt den Kopfhörer.
Der Magical Mystery Mix am 15. August 2006:
My Life in the Bush of Ghosts – Original & Fälschung
Das Album „My life in the bush of ghosts” (1981) von Brian Eno und David Byrne war ein Meilenstein in der Geschichte der experimentellen collagenhaften Popmusik! Wir wollen die besten Stücke daraus wiederhören und neuen Remixes gegenüberstellen.
Der Magical Mystery Mix am 29. August 2006:
Soundscapes
Die gesunde & anregende Mischung für den Freund des seltsamen Geräusches, der bizarren Musik und des klingenden Klanges. Kopfhörer aufsetzen, zurücklehnen, abfahren - Kino für’s Ohr!
Der Magical Mystery Mix im März 2006
Der Magical Mystery Mix am 7. März 2006
Soundscapes
Die gesunde & anregende Mischung für den Freund des seltsamen Geräusches, der bizarren Musik und des klingenden Klanges. Kopfhörer aufsetzen, zurücklehnen, abfahren - Kino für’s Ohr!
Der Magical Mystery Mix am 21. März 2006
Nouvelle Vague – Original und Fälschung
N.V. ist eine französische Band bestehend aus Marc Collin und Olivier Libaux. Zusammen mit französischen sowie brasilianischen Sängerinnen nahmen sie alte New-Wave- und Punk-Klassiker im Bossa-Nova-Stil neu auf. Wir wollen heute Ausschnitte aus dieser 2004 erschienen CD vorstellen und auch in das eine oder andere Original reinhören (vgl. http://www.nouvellesvagues.com/).
Der Magical Mystery Mix im Februar 2006
Der Magical Mystery Mix am 7. Februar 2006
Klick-sirr-schweb-poch-kling
Ein Ausflug in die wunderbaren Gefilde seltsamer Klangwelten: Ambient, Klassik, Trance, Ethno, Experimentelles, bunt gemixt – der Kenner nimmt sich Zeit und nutzt den Kopfhörer.
Der Magical Mystery Mix am 21. Februar 2005
Hector Zazou
Hector Zazou ist seit Mitte der 70er Jahre als unermüdlicher Produzent ungewöhnlicher und äußerst abwechslungsreicher Musik bekannt. Verschaffen wir uns einen Überblick über sein Schaffen mit Ausschnitten aus den CDs ZNR, Sahara Blue und Chansons des Mers Froides.
Der Magical Mystery Mix im Januar 2006
Der Magical Mystery Mix am 3. Januar 2006
Björk zum Geburtstag
Unsere Lieblingssängerin ist jetzt auch schon 40 geworden – mannomann. Sie hat in ihrem Leben schon so manche Wendung vollzogen, das werden wir heute angemessen würdigen. Ich spiele meine Lieblingsstücke von Björk – nicht immer hitparadentauglich, logisch!
Der Magical Mystery Mix am 17. Januar 2006
Seltsame Geschichten – Folge 8
Der Tradition des mmmx folgend bringen wir wieder eine bunte Mischung seltsamer bis komischer kleiner Geschichten, gewürzt mit musikalischen Einsprengselungen. Viel Spaß!
Der Magical Mystery Mix am 31. Januar 2006
Soundscapes
Die gesunde & anregende Mischung für den Freund des seltsamen Geräusches, der bizarren Musik und des klingenden Klanges. Kopfhörer aufsetzen, zurücklehnen, abfahren - Kino für’s Ohr!
Der Magical Mystery Mix im Dezember 2005
Der Magical Mystery Mix am 6. Dezember 2005
Klaus Kinski
Von 14 Jahren, am 23.11.1991, ist Klaus Kinski gestorben. Er war ein großer Rezitator und Schauspieler mit sehr exzentrischem Charakter, und der Magical Mystery Mix hat ihn immer schon geliebt. Heute eine Hommage an einen großen Künstler, mit Zitaten, Annekdoten und Originaltönen!
Der Magical Mystery Mix am 20. Dezember 2005
Raffael Alfaro Kotte
Am 17. September ist Raffael Alffaro Kotte in Freiburg gestorben und damit hat das Theater im Marienbad seinen Akkordeonisten verloren, der bei so vielen Aufführungen oder als musikalische Begleitung von Festen die Menschen berührt hat. Wir spielen ihm zu Ehren Aufnahmen seiner sehr lebenslustigen Musik.
Der Magical Mystery Mix im November 2005
Der Magical Mystery Mix am 1. November 2005
Eric Satie - remixed
Wer von Eric Satie vor allem seine witzigen Kommentare, die hintergründigen Titel und die zahlreichen Anekdoten kennt, der wird über seine Musik, die ganz unspektakulär daherkommt, zunächst vielleicht erstaunt oder sogar enttäuscht sein. Tatsächlich ist die Wirkung seiner Musik eine hinterhältige: sie lässt die HörerIn nicht mehr los. Hören wir heute eine Sammlung von Interpretationen des Meisters quer durch verschiedene Musikstile und dazu ein paar amüsante Infos.
Der Magical Mystery Mix am 15. November 2005
Seltsame Geschichten – Folge 7
Der Tradition des mmmx folgend bringen wir eine bizarre, aber durchaus auch lustige oder nachdenkliche Mischung komischer kleiner Geschichten, gewürzt mit musikalischen Einsprengselungen. Viel Spaß!
Der Magical Mystery Mix am 29. November 2005
Kolks blonde Bräute
Ein maßgebliches Werk der Trinker-Literatur in einer gelungen Hörbuchversion: Frank Schulz' Kolks blonde Bräute, welches seinen Hamburger Charme vor allem den Sprechern - darunter Harry Rowohlt - verdankt. Machen wir uns eine vergnügliche Stunde, vielleicht bei einem lecker Pils?
Der Magical Mystery Mix im Oktober 2005
Der Magical Mystery Mix am 4. Oktober 2005
Soundscapes
Die gesunde & anregende Mischung für den Freund der bizarren Musik, des seltsamen Geräusches und des klingenden Klanges. Kopfhörer aufsetzen, zurücklehnen, abfahren – ein magical mystery mix, Kino für’s Ohr!
Der Magical Mystery Mix am 18. Oktober 2005
Maninouks heimliche Schmelz-Hits
Es gibt Stücke, die haarscharf am Kitsch vorbeischrammeln, dabei aber einfach genial sind, voller Herz + Schmerz + Lebensgefühl. Diese kleinen Juwelen passen nicht immer – aber vielleicht heute abend? Mit Blumfeld, Dandy Warhole, Sade, Björk, Style Council, Simly Red und anderen.
Der Magical Mystery Mix im September 2005
Der Magical Mystery Mix am 6. September 2005
Seltsame Geschichten – Folge 6
Jede Geschichte, jedes Stück ist anders: Slapstick, Weltschmerz, wissenschaftliche Betrachtung, Kabarett, Philosophie, Collage, die ganze Vielfalt eben! Aber seltsam sind sie alle. Viel Spaß!
Der Magical Mystery Mix am 20. September 2005
Soundscapes
Die gesunde & anregende Mischung für den Freund des seltsamen Geräusches, der bizarren Musik und des klingenden Klanges. Kopfhörer aufsetzen, zurücklehnen, abfahren - Kino für’s Ohr!
Der Magical Mystery Mix im August 2005
Der Magical Mystery Mix am 2. August 2005
Orson Wells – Krieg der Welten
Ein Klassiker des Hörspiels, der bei seiner Sendung im amerikanischen Radio 1938 für beträchtliche Unruhe in den USA sorgte, da viele Hörer die fiktive Reportage über eine UFO-Invasion vom Mars für baren Münze nahmen. Momentan bekannt durch den neuen Film von Steven Spielberg. Hören wir heute die deutsche Hörspielinterpretation von Klaus Schöning (1978)! Nähere Infos: www.transparencynow.com/welles.htm
Der Magical Mystery Mix am 16. August 2005
Waber-schweb-sirr-klingklang
Ein Ausflug durch die wunderbaren Gefilde seltsamer Klangwelten. Mit Zoviet France, Brian Eno, Tangerine Dream, The Orb, Jocelyn Robert und vielen anderen. Eintauchen und abfahren! Ohne störende Moderation.
Der Magical Mystery Mix am 30. August 2005
Das Schwert des Xanq
Der tumbe Dorfschmied Kjell bekommt von drei Zauberern versehentlich ein magisches Schwert überreicht: mit dessen Hilfe soll er die Welt vor dem Herrn der Finsternis retten! Doch er muss schon bald feststellen, dass es nicht leicht ist, ein Held zu sein. Gut, dass ihm die Zwergin Fafna dabei helfen will ... Aber ist sie wirklich so uneigennützig wie es scheint? Eine Fantasy-Geschichte von Axel Klingenberg, gelesen von Roland Kremer, Sounds von Maninouk.
Der Magical Mystery Mix im Juli 2005
Der Magical Mystery Mix am 5. Juli 2005:
Seltsame Geschichten – Folge 4
Jede Geschichte, jedes Stück ist anders, die ganze Vielfalt eben, aber seltsam sind sie alle. Unterlegt mit Maninouk-Sounds.
Der Magical Mystery Mix am 19. Juli 2005:
Soundscapes
Die gesunde & anregende Mischung für den Freund des seltsamen Geräusches, der bizarren Musik und des klingenden Klanges. Kopfhörer aufsetzen, zurücklehnen, abfahren - Kino für’s Ohr!
Der Magical Mystery Mix im Juni 2005
Der Magical Mystery Mix am 7. Juni 2005:
Klick-sirr-schweb-poch-kling
Ein Ausflug in die wunderbaren Gefilde seltsamer Klangwelten: Ambient, Klassik, Trance, Ethno, Experimentelles, bunt gemixt – der Kenner nimmt sich Zeit und nutzt den Kopfhörer.
Der Magical Mystery Mix am 21. Juni 2005:
Hashisheen – the End of Law
Das besondere Hörspiel: Ein Bill Laswell-Projekt. Mit Texten über Hassan i Sabbath, dem Weisen von Alamut, gelesen von Patti Smith, Iggy Pop, Jah Wobble, William Burroughs, Anne Clark u.a.
Der Magical Mystery Mix im Mai 2005
Der Magical Mystery Mix am 3. Mai 2005:
Erotic Poems IV
Zum vierten Mal in Folge - der traditionelle alljährliche Maien-Mix. Mit erotischen Gedichten, rezitiert von Isabel Rothe und dem Bdolf, unterlegt mit Maninouks Sounds.
Wenn die Hormone süß durchs Gezweige wispern: "Liebesandacht" - der
MAGICAL MYSTERY MIX im Wonnemonat Mai
So eine schöne Tradition wie das Frühlingserwachen der Gefühle, Hormone
und Körpersäfte ist der MAIENMIX der beliebten Radio-Dreyeckland-Sendung
MAGICAL MISTERY MIX!
Wie immer im Wonnemonat Maien werden wir eine Hommage darbringen: eine
Hymne an Gefühle, Hormone, Körpersäfte - kurz die LIEBE - heutigentags
gerne auf naturwissenschaftliche Erklärungsversuche
heruntertransformiert - doch wir wissen: sie ist süßes Gehimnis, ewiges
Rätsel, absolute Faszination!
Deswegen werden wir sie ehren und preisen, besingen und bedichten! Kein
dummdreistes Geschwätz von wegen Biologie, Evolution, Reproduktion!
Nein! Sondern ganz den Magnetizismen liebender Herzen verpflichtet - den
subtilen Miasmen, Vibrationen, Evokationen - der Kraft der Attraktion,
dem süßen Beben, dem schmerzlich wonnevollen Sehnen ...
Mixmaster MANINOUK wird mit seiner Vogelstimmen- und
Baumgeräuschsplattensammlung den Frühling beschwören ... "Loversman"
Bdolf der Poesie und Prosa der LIEBE seine Stimme leihen - zu Wort
kommen alte und neue Meister und Meisterinnen der erotischen Dichtung, z.B.
Reglindis
Sie hatte zwei Tannennadeln am Bauch
Sie warf ihren Rock in die Bäume
Der Rock hing ganz weiß im Mittagsrauch
Da aß sie die roten Himbeeren vom Strauch
Da lagen wir ohne Träume.
Reglindis, dein Haar war lang wie die Sünde
So lang wie unsere Lust.
Sie hatte Tannennadeln am Bauch
Und ein Gras an der weißen Brust.
Es kühlte das braune, das weiche Moos
Est ihren, dann meinen Rücken
ihr Rock war so weiß, ihre Haut war so bloß
Da wuchsen die Bäume so riesengroß
zum Himmel vor unseren Blicken.
Reglindis, dein Haar war lang wie die Sünde
So lang wie unsere Lust.
Sie hatte Tannennadeln am Bauch
Und ein Gras an der weißen Brust.
(Rainer Kirsch)
Sei dabei - am Dienstag 3. Mai, 22 Uhr Frühlingszeit auf der Welle der
zärtlichen Entrückung 102,3 Megaherz - Love is in the air!
Der Magical Mystery Mix am 17. Mai 2005:
Soundscapes
Die gesunde & anregende Mischung für den Freund des seltsamen Geräusches, der bizarren Musik und des klingenden Klanges. Kopfhörer aufsetzen, zurücklehnen, abfahren - Kino für’s Ohr!
Der Magical Mystery Mix am 31. Mai 2005:
The Beat Generation
Ein kleiner Abriß über die Beat Generation. Mit O-Tönen und Texten von Allen Ginsberg, Jack Kerouac und William S. Burroughs und den passenden psychedelischen Sounds.
Der Magical Mystery Mix im April 2005
Der Magical Mystery Mix am 5. April 2005:
Klick-sirr-schweb-poch-kling
Ein Ausflug in die wunderbaren Gefilde seltsamer Klangwelten: Ambient, Klassik, Trance, Ethno, Experimentelles, bunt gemixt – der Kenner nimmt sich Zeit und nutzt den Kopfhörer.
Der Magical Mystery Mix am 19. April 2005:
Hashisheen – the End of Law
Ein Bill Laswell-Projekt. Mit Texten über Hassan i Sabbath, dem Weisen von Alamut, gelesen von Patti Smith, Iggy Pop, Jah Wobble, William Burroughs, Anne Clark u.a.
Der Magical Mystery Mix im März 2005
Der Magical Mystery Mix am 1. März 2005:
The Beat Generation
Ein kleiner Abriss über die Beat Generation. Mit O-Tönen von Allen Ginsberg, Jack Kerouac und William S. Burroughs, gewürzt mit orientalischen Würzkräutern und den passenden psychedelischen Sounds.
Der Magical Mystery Mix am 15. März 2005:
Waber-sirr-klingklang-schweb
Ein Ausflug durch die wunderbaren Gefilde seltsamer Klangwelten. Mit Zoviet France, Brian Eno, Tangerine Dream, The Orb, Jocelyn Robert und anderen. Eintauchen und abfahren. Ohne störende Moderation.
Der Magical Mystery Mix im Februar 2005
Der Magical Mystery Mix am 1. Februar 2005:
Orson Wells – Krieg der Welten
Ein Klassiker des Hörspiels, der bei seiner Sendung im amerikanischen Radio 1938 für beträchtliche Unruhe in den USA sorgte, da viele Hörer die fiktive Reportage über eine UFO-Invasion für baren Münze nahmen. Originalsound ohne Untertitel. Keine Panik! Nähere Infos: www.transparencynow.com/welles.htm
Der Magical Mystery Mix am 15. Februar:
Goldberg – ein Dutzend Täuschungen
Der Remix eines Hörspiels von 1992 mit Texten von Maria Volk. Mitwirkende: u. a. Holger Czukay, Holger Hiller, Ernst Jandl, Max Goldt, Hark Bohm, Maceo Parker, Pee Wee Ellis, Robert Fripp. Listige bis lustige Texte und ebensolche Sounds, u.a. mit den Frippotronics.
Der Magical Mystery Mix im Januar 2005
Eine Halbjahrzehntbilanz – Abschied und Neubeginn
Jeder weiß: auch für den Magical Mystery Mix jährt sich die Hälfte des Jahrzehnts!
Gliederte sich der real existierende Sozialismus in Fünf-Jahres-Pläne, so ist es auch kein Fehler, wenn sich diese beliebte „Kino für das Ohr“-Sendung in vergleichbare Abschnitte gliedert.
Aus diesem Grund werden die Highlights aus den ersten fünf Jahren dieses Jahrzehnts vorgestellt (Überblick: www.mmmx.de). Ein weiterer Grund ist ein wehmütiger: Mixmaster Maninouk wird künftig leider ohne seinen treuen Schergen, den Bdolf, auskommen müssen. Was wird die Zukunft bringen? Nichts wird sein, wie es war, aber: Veränderung kann auch recht spannend sein ...
Eine Ära dieser Sendung kommt jedenfalls zu ihrem Ende und dies muss angemessen gefeiert werden: wir werden eine sorgfältigste Auswahl unserer krachledernen Kracher und schmalzoidesten Schmalzer präsentieren – heuer schweigen die Festplatten, Plattenspieler und Plattenbauten – das Archiv hat das Wort! Und da es ein ganz besonderes Datum ist, laden wir unsere treuen Hörerinnen und Hörer auf ein Getränk und zum gemütlichen Plausch (der nicht über den Sender geht) ins RDL-Studio ein (Adlerstraße, Gretherfabrik, Innenhof).
Sei dabei! Am Dienstag, den 4. Januar 05 auf der Welle der wiederholtesten Magical Mystery Mixe, UKW 102,3 MHz, ab 22.00 Uhr open end. Oder trau dich und besuche uns.
Der Magical Mystery Mix im Dezember 2004
Weihnachten unter der Arktis
Eines der erklärten Ziele des Magical Mystery Mix ist es, die Weihnachtsbräuche auch der entlegensten Weltgegenden, ausgefallensten Glaubensrichtungen und der minoritärsten sexuellen Minderheiten auszuleuchten. Deshalb auch dieses Jahr:
Weihnachtszeit! Und viele fragen sich neugierig: „Wie feiert man das eigentlich in der Arktis?“ „Eskimos und so“. Was schon falsch ist. „Eskimos“ heißen Innuit und treiben sich um Grönland und um das nördliche Kanada herum. Und „in der Arktis“ ist auch falsch, weil „die Aktis“ ist kein Land, sondern mehr eine Eisdecke. Und auf ihr wird sich weniger herumgetrieben. Sondern mehr unter ihr. Zum Beispiel die Besatzungen der westlichen wie östlichen Atom-U-Boote, die dort den sogenannten Zweitschlag erwarten. Da hat man viel Zeit zu erzählen ... und alle, die den beliebten Film „Das Boot“ mit dem unvergessenen Herbert Grölemeyer und der noch viel unvergesseneren Inge Meysel kennen, wissen: auch an Bord von U-Booten gibt es Heiligabend! Äpfel, Nüsse Mandelkern! Sprengköpfe, Marschflugkörper, Antikavitationstorpedos!
Man beschenkt sich, isst und trinkt und ... erzählt sich Weihnachtsgeschichten!
So will es auch der Magical Mystery Mix halten!
Soundchristkind Mixmaster Maninouk lädt die schönsten Weihnachtschoräle von der Festplatte, Weihnachtsmann Bdolf leiht den Zelebranten der diversen U-Bootflotten seine Stimme!
„Auch in der U-Bootflotte erhebt sich alle Jahre wieder und das seit Generationen, das mürrische Geschenkgespräch, die große Wehklage über die materielle Völlerei aus Anlass eines einstmals vorwiegend militärisch-religiösen Datums.
‚Wenn ich so zurückdenke’, sagt der U-Bootkapitän in ziemlich allen Marineverbänden zu dieser Zeit, ‚wenn ich so zurückdenke, dann graut’s mich! Was hatten wir zum Christfest?
Mehrfachsprengköpfe? Marschflugkörper? Antikavitationstorpedos? Landgang? Wertmarken fürs Offizierspuff? Heimaturlaub? – Pustekuchen!’
Und dann sagen die U-Bootkapitäne, dass zu ihrer Zeit der liebe Admiral ihnen höchstens ein paar Uniformstrümpfe extra hat zuteilen lassen. Vom Flottillenchef gab es Heiligabend eine extra strenge Einsatzübung. Die Uniform, die dem Vorgesetzten eine Nummer zu klein geworden sei, wäre eins ’runter vererbt worden. Ein bunter Teller stand in der Mannschaftsmesse: Dauerbrot, Natomarmelade, alkoholfreier Schnaps. Mehr war nicht.
Und heute? ‚Heute’, klagen die U-Bootkapitäne, ‚muss es immer eine halbe Totalaufrüstung für die verzogene Brut sein!’ Die Merkantilisierung und Pazifizierung des einstmals so militärisch-disziplinierten Festes habe ekelerregend um sich gegriffen.
Profiteure der Liebe zu immer neuem militärischen Ausrüstungsgerät, Ausnehmer und Kofmichs sollen die Weihnachtszeit verpestet haben. Warum man eigentlich feiere, daran denke schon keiner. Es werde geprotzt.
Hohngesprochen werde der geistig-militärischen Natur des milden Festes!’
(Friedrich Luft: „ Das mürrische Geschenkgespräch“)
Sei dabei! Am Dienstag den 7. Dezember 22 Uhr auf der Welle der andächtigsten Bescherung, 102,3 MHz!
Der Magical Mystery Mix im November 2004
Schwerpunkt: „Künstler, die auch Musik machen“
„Man müsste Musik machen können, sprach Rainer Werner Fassbender[1] und legte seinen Herzschlag still ... !“
Die dafür zuständige Radio-Redaktion rief einen Schwerpunkt „Künstler, die auch Musik machen“ aus. So stellt sich für den Magical Mystery Mix die Herausforderung, einmal einen Beitrag zu diesem Schwerpunkt featuren zu können. Und warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute (???) liegt so nah?
Der Magical Mystery Mix wird also einige Schlaglichter aus dem Schaffen seines eigentümlichen Mitstreiters Bdolf („Der Dunkelste Denker“), auch das „literarische Gewissen des Markgräflerlandes“ genannt, der in der Vergangenheit zur Genüge bewiesen hat, dass der wunderbare Mikrokosmos der tönenden Hervorbringungen für ihn kein unbekannter Erdteil ist, vorstellen.
Muntere Textbeispiele werden mit kuriosen und eindrücklichen Tondokumenten abwechseln.
In der bewährten biathletischen Kombination Mixmaster Maninouk als der Herr der tausend Dirigentenpulte und Bdolf, hier einmal in der Darstellung seiner selbst – schizo, aber gschdaad!
Ein kurzer Text:
Lyrik, zart wie Zephyrsgesäusel
Jens Ammoser sendet poetische Botschaften höchster Sublimität.
Manche, kleine Geister, selbstredend, aber auch deren Einwände müssen berücksichtigt werden, schon um sich für größere und bedeutendere Herausforderungen zu schulen, mögen nörgeln: „Das ist doch gar kein Dichter!“
Aber: Hat nicht dermaleinst ein Großer Französischer Schriftsteller gemeint, manche wären die größten Dichter überhaupt, ohne je in ihrem Leben eine Zeile geschrieben zu haben?
Also doch! Gut!
Jens Ammoser mag keine Lyrik im herkömmlichen Sinn verfassen. Jedoch: Mit seiner entschiedenen Hand verfertigt er die schönste Lyrik überhaupt! Satter Sound, klarer Ton, überzeugende Botschaft ... Engelsgleiche Poesie gegen die Prosa der Verhältnisse!
(aus Bdolf „Dichterleben“)
Sei dabei! Am Dienstag den 2. November 22 Uhr auf der Welle poetischer Schwerpunkte 102,3 MHz!
[1] Diese Schreibung ist beabsichtigt! Wortspielalarm!
Der Magical Mystery Mix im Oktober 2004
Die Hölle auf Rädern – böse Buben auf heißen Öfen
Die Klügeren wissen es: nicht immer sind die Geschichten der Guten gute Geschichten ... Nicht selten sind die Schoten über die Bösen die besseren Schoten!
Richtig fiese Möppen waren die kalifornischen Hell’s Angels. Politischer Korrektheitsfaktor: Null Komma null!
Trotzdem haben sie uns etwas zu erzählen – sie trieben es bunt und heftig und dies mag einer staunenden Nachwelt einen gewissen Unterhaltungswert garantieren – nicht zuletzt in einer Welt, in der einer der führenden Köpfe der CDU davon schwadroniert, in seiner Jugend sein Mofa manipuliert zu haben und darauf der kreuzwildeste Stecher überhaupt gewesen zu sein ...
Nein: hier werden keine Mofas frisiert, hier wird auf wirklich heißen Öfen Zweifelhaftes getrieben. Zur sittlichen Bestärkung weiterer Kreise der Öffentlichkeit und zur Warnung und Abschreckung unserer heranwachsenden Jugend wird hier die Geschichte der ersten Hell’s Angels erzählt ... in ihren eigenen Worten!
Mixmaster Maninouk spielt ein überschnelles Potpourri der wildesten Bikersongs und Autobahnballaden, Nichtkuttenträger Bdolf leiht dem Gründer und langjährigen charismatischen Führer des Motorradclubs, Ralph „Sonny“ Barger seine Stimme ...
„Während ich mich vor den Bullen versteckte, beraubten zwei Schlauberger zwei Männer von der Drug Enforcement Agency DEA (Drogenfahndung), von denen die DEA-Leute hinterher behaupteten, es seien Hell’s Angels gewesen. Sie hatten zwar keine Death-Head-Patches getragen, aber einer hätte irgendeine Totenkopf-Tätowierung auf seinem Arm gehabt. Als die beiden DEA-Männer bei den Typen einen Scheinkauf von Drogen einfädeln wollten, hatten die beiden angeblichen Hell’s Angels den Spieß umgedreht und den Agenten ihre Waffen, Ausweise und Bündel markierter Geldscheine geraubt.
Die DEA war stocksauer ... und davon überzeugt, dass ich in die Sache verwickelt war ...
Sie wollten in dieser Geschichte unbedingt zu Ergebnissen kommen, also fuhren DEA-Agenten zu Deacons Haus ( = ein Freund und Hell’s Angel-Kumpel von Sonny Barger), brachen seine Tür auf, schmissen sein Motorrad um und machten sein Schlagzeug kaputt.
Nachdem sie weg waren, wollte ich nach dem Rechten sehen und schlich mich zu Deacons Haus, in der Annahme, ich sei dort sicher, weil die DEA-Typen schon wieder Leine gezogen hatten. Dicker Fehler!
Normale Oakland-Bullen bumperten plötzlich an Deacons Tür und ich machte die Fliege durch die Hintertür, sprang über den Zaun, blieb bei dem Sprung irgendwie hängen und stürzte. Ein Oakland-Bulle rannte mir hinterher, zog seine Kanone und drückte sie mir auf die Stirn. Ich lag flach auf dem Rücken, hatte meine Pistole gezogen und zielte auf ihn. Wir bepöbelten und beschimpften uns gegenseitig und bevor die Lage noch gefährlicher werden konnte, wurden wir vernünftig und steckten beide unsere Waffen wieder ein. Es zeigte sich, dass die Bullen sowieso nicht hinter mir her waren. Sie suchten die beiden Irren, die den DEA-Agenten so böse mitgespielt hatten. Die Bullen redeten und ich hörte zu. Nach allem, was ich von ihnen über die Geschichte mit den DEA-Agenten zu hören bekam, und nach den Beschreibungen der beiden Typen kam ich ziemlich schnell dahinter, wer die beiden falschen Hell’s Angel waren.
Nachdem die Bullen weg waren, fuhr ich los und fand tatsächlich die beiden Typen. Wir nahmen sie erst einmal in die Mangel und verprügelten sie gründlich. Dazu klemmten wir ihre Hände in Schraubstöcke und schlugen sie mit Lederpeitschen und Holzknüppeln bis zur Besinnungslosigkeit. Nachdem sie uns das Geld, die Ausweise und Polizeimarken ausgehändigt hatten, ließen wir sie laufen. Einer der Blödmänner war so übel zugerichtet, dass die Bullen ihn noch nicht einmal verhafteten, als sie ihn erwischten. Ich gab die Ausweise und das Geld einem Oakland-Bullen, den ich kannte und der die Rückgabe übernahm. Technisch gesehen hatten wir also nicht mit den Bullen zusammen gearbeitet ... „
(Ralph „Sonny“ Barger, „Hell’s Angels – mein Leben“)
Sei dabei! Am Dienstag den 5. Oktober um 22 Uhr auf der Welle der röhrenden Motoren und der Diesel- und Biergerüche, 102,3 MHz.
Der Magical Mystery Mix im September 2004
Kursbuch 17 – Unterwegs in die befreite Gesellschaft!
Wenn langsam der Herbst heraufdräunt, ist es Zeit, wieder den Kurs zu bestimmen! Und wenn man eine Reise unternehmen will, ist man mit einem Kursbuch gut beraten ...
In einem Land vor unserer Zeit gab es die Institution des „Kursbuches“ – ein zeitschriftenähnliches Periodikum in Taschenbuchform, das die aktuellen Debatten und Auseinandersetzungen der Zeit widerspiegelte.
Und damals ging es noch um was! Man wollte nicht reformieren, sondern revoltieren! Frauen befreien! Herrschaft abschaffen! Produktionsmittel verteilen! Pärchenwirtschaft abbauen! Privatwirtschaft verstaatlichen!
Angesichts der gegenwärtigen Anfechtungen und Abgründe tut es not, wieder einmal in die Kristallkugel der Geschichte zu blicken und dort Kraft für die Auseinandersetzungen unserer Tage zu finden ...
Aus diesem Antrieb werden die Debatten von einst für ein launiges dialektisches Stündchen wieder angeschürt – vorglühen für den Tag der Renaissance der CDU?
Mixmaster Maninouk wird astreinen Politrock der ersten Stunde scratchen, Agitpropagitator Bdolf die Massen zum Sturm auf die Reformdebatten aufwiegeln ...
„Seit die Entrüstung über das Leben und Treiben der als Kommune I bekannt gewordenen SDSler abgeklungen ist, seit sich Fritz Teufel einen fast respektablen Ruf als Satiriker gemacht hat, ist die Kommune als Lebensform populär geworden. Aus einer Lebensgemeinschaft, die sich als politische Aktionsgemeinschaft verstand, ist eine Art neuer Familienverband geworden. Hans Magnus Enzensberger hielt die Kommune als Familienverband für den besten Vorschlag im Rahmen seines Preisausschreibens ‚Konkrete Utopie’ und zeichnete ihn mit einer Prämie aus.“
Heide Berndt, „Kommune und Familie“
Sei dabei! Am Dienstag, den 7. September, 22 Uhr auf der Welle der Gemeinschaft der Freien und Gleichen 102,3 MHz! Bis dass der Mensch dem Mensch ein Mensch ist!
Der Magical Mystery Mix im August 2004
Steinmetzzeichen im Laub – Deutsche Lyrik der Gegenwart
August! Die Hitze drückt! Viel zu heiß für Prosa! Warum nicht mal wieder ein gutes Gedicht lesen respektive rezitieren? Ein erlesenes Gedicht bei großer Hitze ist wie ein ideal temperiertes Erdbeereis, gepaart mit einem süffigen Mineralwasser mit Zitronenscheiben und reichlich crushed ice ...
Wenn süße Dämmerung lockt, wird der Magical Mystery Mix seine Stimme erheben: die Stimme der Poesie, der Poeterei, der küssenden Muße, wenn nicht gar die der spinnenden Nornen – Worte der Bedeutung, der Botschaft, des tief empfundenen Gefühls werden durch den Äther wallen!
Mixmaster Maninouk schlägt die Harfe des Apoll und die Fingerglöckchen von Mutter Hagen, nebst einigen bedienten „Lyrik meets Jazz“-Scheiben aus den mittleren fünfziger Jahren, Bdolf mixt Likurg und Herostratos und gibt der Modernen Dichtung eine Stimme ...
„Wie traurig sind diese Veränderungen.
Die Leute schrauben ihre Namensschilder ab,
nehmen den Topf mit dem Rotkohl
und wärmen ihn auf, anderen Ortes.
Was sind das für Möbel,
die für den Aufbruch werben?
Die Leute nehmen ihre Klappstühle
Und wandern aus.
Mit Heimweh und Brechreiz beladene Schiffe
Tragen patentierte Sitzgelegenheiten
Und patentlose Besitzer
hin und her.
Auf beiden Seiten des großen Wassers
Stehen nun Klappstühle;
wie traurig sind diese Veränderungen.“
(Günter Grass, „Klappstühle“)
Sei dabei! Am Dienstag den 3. August um 22 Uhr auf der Welle der reinen Poesie – 102,3 MHz!
Magical Mystery Mix im Juli 2002
Vorwärts immer – rückwärts nimmer!
Im Sonnenmonat Juli nimmt sich der Magical Mystery Mix einem drängenden Problem der Rockmusik an. Und einem überaus beunruhigenden psychologischen Problem. Und einem Phänomen, das geistige Gesundheit, moralische Integrität und sichere Wertorientierung unserer heranwachsenden Jugend bedroht.
„Backward Masking“ – Gefahr unserer Zeit!
Viele werden schon einmal davon gehört haben, nur wenige verfügen über gesicherte, seriöse Informationen. „Backward Masking“ bedeutet, auf Schallplatten und anderen Tonträgern geheime Informationen zu verstecken, die über das Unbewusste wirken. Möglich ist dies durch eine perfide Tatsache, durch eine besondere Ausgeburt der Hölle: werden Botschaften Befehle etc. rückwärts aufgespielt, nimmt sie das Gehirn, besonders das von sittlich ungefestigten Heranwachsenden, auf und dieses sensible Organ wird, ohne jede Möglichkeit, hier kontrollierend einzugreifen, rettungslos versklavt!
Erfunden haben diese Methode, wie könnte es auch anders sein, amerikanische Geheimdienste, aber breitenwirksam nutzbar gemacht wurden sie von Schergen des Satans, die eine besondere Unterform der populären Musik pflegen – den satanistischen Schwermetallern! „Es ist ein satanistisches Drogending, das Du nicht verstehst!“, damit versuchen sie sich herauszureden. Düster schon der erste nachgewiesene Fall von Backward Masking in der Geschichte der Popmusik: auf dem „Weißen Album“ verbreiteten die Beatles seinerzeit für Eingeweihte die Nachricht, dass Paul McCartney tot war, „Paul is a dead man“ – die berühmteste Rückwärtsbotschaft der Musikgeschichte! Zu schweigen von „Vincebus Eruptum“ von Blue Cheer – dem einzigen Album aller Zeiten das komplett vorwärts und rückwärts abgespielt werden konnte – ohne hörbaren Unterschied!
Wie angedeutet, kommt hier die konstante Verhöhnung des Christentums ins Spiel: die Schergen der Hölle nutzen dieses Instrument, um ihren Heerscharen neue gefallene Engel hinzuzufügen ... so war die Opferung Paul McCartneys einem kurzen Flirt der Beatles mit den Mächten der Finsternis geschuldet – kurz nach seiner rituellen Ermordung stiegen ihre Gagen im „Kaiserkeller“ in Hamburg um satte 17 %!
Um diesen düsteren Tatbeständen die Maske vom Gesicht zu reissen, wird Mixmaster Maninouk exzessiv den Rückwärtsgang aller Plattenspieler einlegen, Musik soll nie wieder vorwärts erklingen, und die Stimme der Aufklärung in dunkler Zeit, Bdolf, wird der Wissenschaft, den Opfern und der Gerechtigkeit seine Stimme leihen ...
Ein Versuch der Verdunkelung:
„Würde das Verfahren wirklich funktionieren, hätten wir auf unseren Veröffentlichungen die Botschaft ‚kauft mehr von unseren Schallplatten!’, versteckt ...“
(Ozzy Osbourne bei einer Anhörung des US-Senats zu diesem Thema)
„Das Abgleiten in echt satanische Gefilde wird dadurch beschleunigt, dass bei Parties, Studioaufnahmen und Live-Auftritten Erfahrungen ausgetauscht werden oder renommierte Bands die Newcomer unter ihre Fittiche nehmen. Der eine Sänger wälzt sich auf der Bühne und brüllt ‚dog si natas, dog si natas!’, was vorwärts bedeutet, ‚Satan ist Gott!’, so geschehen bei einem Konzert von Black Oak Arkansas; andere zertrümmern auf der Bühne reihenweise Fernseher mit einem Hammer, wie zum Beispiel Wendy O. Williams von den ‚Plasmatics’ bei einem Konzert in Milwaukee!“
( aus Michael Buschmann „Rock im Rückwärtsgang“)
Sei dabei! Am Dienstag den 6. Juli um 22 Uhr auf 102,3 MHz – der Welle brutalstmöglicher Enthüllungen!
Der Magical Mystery Mix im Juni 2004
Ulysses – ein Truckerschicksal!
Im schönen Juni jähret sich nun wieder der „Bloomsday“ – 16.06.1904 – sogar, wie eine einfache Kopfrechnung erweist, zum hundersten Male!
Wahrlich Anlass und Gelegenheit, einem der genialsten Werke der Weltliteratur Referenz zu erweisen. Der Magical Mystery Mix geht aber weit über dieses durchschnittliche Anliegen hinaus: nur wenige wissen, James Joyce wollte mit seinem „Ulysses“ ursprünglich ein völlig neues Literaturgenre begründen – den Truckerroman! Die wilde Welt der Fernfahrer, ihre Abenteuer, Sehnsüchte, Amouren, Affairen und Reifenpannen ... Sein Verleger, ohnehin skeptisch, untersagte es dem Autor jedoch barsch – „die Zeit sei noch nicht reif“ und ähnlichen Schwachmatenquark musste sich der getränkefrohe Dubliner anhören, und Joyce eine völlig neue Version ohne jede Bezugnahme auf Lastwagen, Autobahnen und Parkplatzschwalben vorlegen. Dem Recherchedienst des Magical Mystery Mix gelang es jedoch, die lange verschollene erste Version zu rekonstruieren – womit zum ersten Mal in der jüngeren Literaturgeschichte eine breitere Öffentlichkeit Gelegenheit erhält, den eigentlichen „Ulysses“ kennen zulernen!
Mixmaster Maninouk wird irische Fernfahrerweisen erklingen und die Fünfklanghupe Amok laufen lassen, Alt-CB-Funker Bdolf wird den Verkehrsdurchsagen seine Stimme leihen und die Erlebnisse des wackeren 38-Tonner-Fahrers Bloom schildern ...
„Bloom brachte fluchend das moribunde Gespann auf dem verdreckten Parkplatz zum Stehen.
‚Was für die Kehle und nen ordentlichen Schlag Fritten’, dachte er im vermufften Führergehäuse, ‚und für die Hurenkiste hier ordentliche 50 Gallonen bleifreien Stinkdiesel!’
Wie ein Cowboy auf dem Weg zum Showdown wackelte er hinüber zu Diana’s Autobahnschnellimbiß.
Doch was war das?
Der knallrote Mördertruck seines Erzfeindes Merryl „Bleifuss“ Lynch preschte in die Einfahrt und hauchte mit dem Klagegesang alles gebender Bremsen seine Bewegung aus. Lynch, diese von der Hölle ausgepisste Figur, machte ebenfalls Anstallten, sich hier bei Diana’s eine ordentliche Lore Fritten einzufahren! Welch Sakrileg!
Ein schwarzer Schlag von Lärm auf der Straße nun oh Rache brüllte zurück. Laut zur Linen donnerte Thor: schrecklich im Zorn war der Hammerwerfer. Und jetzt am der Sturm, den sein Herz hetzte. Und Meister Lynch, diese Arschgeige, befahl ihm aufzuhören mit seinem Spott und seinen Klügeleien, denn durch sein verfluchtes Schwatzen und Heidentum habe er den Gott erzürnt. Und er, den er eben noch so frech herausgefordert hatte, wurde blass, und sie alle sahen es wohl, und er wurde ganz klein, und sein Mut, der eben noch so groß war, war jetzt plötzlich ganz klein, und verschwunden, und heftig schlug im Käfig seiner Brust sein Herz, als er das Tosen des Sturmes vernahm. Da spotteten die einen, und die anderen höhnten ihn, und Punch Costello stürzte sich wieder auf sein Gesöff, und Meister Lenehan sagte, das wolle er desgleichen und tat das sogleich ohne sich weiter bitten zu lassen. Aber der Prahlhans schrie, der alte Papaginie wäre am Schoppenschieben, und es wäre doch ganz egal, er mache sich nichts daraus und hätte keine Angst.
Viel eiliger, als beabsichtigt drosch Bloom die Fritten in sein Gekröse und entschloss sich, die Sache mit dem alten Reifenbepisser Lynch nicht auszutragen.
Fluchend drehte er den Zündschlüssel, nachdem er seiner Kiste eine volle fünfzig Gallonen-Dröhnung verpasst hatte. Mit aufheulendem Motor fädelte sich Blooms Truck in den endlosen Strom der Autobahnen ein und verschwand in der schwarzen Nacht ... “
(James Joyce, „Ulysses“, erste Version)
Sei dabei! Am Dienstag den 1. Juni um 22 Uhr auf der Welle literarischer Sensationen und vom Leben gezeichneter Fernfahrer 102,3 MHz..
Der Magical Mystery Mix im Mai 2004
„Love is in the air ... !” –
Der Magical Maystery Mix im wonniglichen Maien!
Nachdem der Magical Mystery Mix im April das Jenseits erkundet hat – Thanatos! – so schlägt jetzt dem Gegenpol – Eros! – die Stunde ... wie könnte es im herrlichen Monat Mai auch anders sein!
Frauen/Männer/Sonstige, Jünglinge, Maiden, Sonstige – sie fühlen ES! Der Frühling meldet sich mit Macht, Gefühle, wie das Arom’ von vieltausend opulenten Blüten, liegen in der Luft, das Herz fühlt ein süßes Sehnen und Trachten ... die Welt erscheint plötzlich farbiger, herrlicher, fruchtiger – als hätte man den alten Schwarzweißfernseher endlich gegen einen mit Farbe eingetauscht ... samtige Winde streicheln die Haut, auch noch das feinste Härchen richtet sich auf – Amor tauscht Pfeil und Bogen gegen ein M-60 Schnellfeuergewehr und stellt auf Dauerfeuer ... amerikanische Wissenschaftler warnen „Hormone könnten in der Luft liegen!“ Erwacht nach des Winters scheintotem Schlaf ... hört nicht auf amerikanische Wissenschaftler – hört auf den Gesang Eurer Herzen!
Zurück aus den dunklen Grüften der Vergänglichkeit predigt nun der Magical Mystery Mix die ewige Wiederkehr der Liebe und ihr süßes Erwachen nach der winterlichen Kryokonservierung ... „Stasis aufgehoben“ schallt es aus allen Bordlautsprechern des Raumschiffs VENUS – und Ihr seid dabei – bei der Landung auf dem Planeten EROS!
Troubadour Kurt Maninouk spielt die Liebesharfe und singt Minnelieder aus drei Jahrtausenden, Kuppelvater Bdolf, befeuert vom Guten Gott Bacchus, schwelgt in dionysischen Elegien und singt der Liebe einen feurigen Hymnus ...
„Wer klug und weise zu lieben versteht,
als Sieger wird er das Ziel, das er anstrebt, erreichen,
doch jede Furche lohnt dir nicht immer Mühe und Samen,
Schiffer, der günstige Wind fehlt deinem Kiele gar oft,
vielfache Last und seltene Lust sind Schicksal der Treuen,
Schicksal der Liebenden stets und Prüfung harrt ihrer!
Weniger Wild hat der Athos und Bienen der Hybla,
weniger Früchte der Ölbaum, geheiligt der Pallas,
weniger Muscheln der Strand als Leiden die Liebe.
Was sie an Gaben uns schenkt, tauscht sie an Bitterkeit ein.
Sagt man dir unwirsch, die Schöne sei nicht zu Hause,
und du erblickst ihren Schatten schon von der Tür aus,
merke es nicht, nimm an, dass die Augen dich täuschen.
Nächtlich erscheinst du, wie sie gestattet mit Beben,
findest den Riegel versperrt, lege dich nieder im Freien,
warte die feuchte Nacht draußen, geduldig und fröstelnd.
Ja, stört dich sogar mit Schelte und Lüge die Sklavin,
schreit sie boshaft dich an: „Was sucht dieser Mensch vor dem Haus!“
Rede recht freundlich und sanft zur bitterbösen Gesandtin,
nimm dir vom Haupte die Rosen, die festlich dich schmückten,
lege sie nieder als Gruß auf der gastlosen Schwelle.
Niemals der Dame zu Last falle, gebildeter Mann,
sei’s denn, er hörte gern verletzende Worte wie dieses:
„Nirgends entgeht man ihm, überall drängt er sich auf!“
Frauen sind launisch, die Schönen sind nicht vernünftig.
Trage ihr Schelten und Schläge lass Dir gefallen,
aber versäume nicht, das zarte Füßchen zu küssen!“
(Ovid, Die Liebeskunst, Zweites Buch)
„Als das Feuer ausgebrannt war, war ich vor Erregung und Verlegenheit völlig durcheinander. Ich bekam eine Matte zum Schlafen, trug sie in eine Ecke und breitete sie aus.
‚Darf ich heute Nacht auf deiner Matte schlafen?’, fragte plötzlich eine Stimme. Ich drehte mich um und erblickte Belosa, eine der jungen Frauen, neben mir. Ich stotterte irgendetwas. ‚Wenn du mich nicht bei dir schlafen lässt’, sagte sie, ‚muss ich auf dem harten Boden schlafen, denn alle anderen Matten sind belegt!’
Ich schaute mich um und sah auf jeder Matte einen Jungen und ein Mädchen oder Sonstige.
‚Darf ich?’, flüsterte sie. Ihr Bitten hatte etwas schelmisches.
‚Ja, ich ... äh ... äh ... ja’, stotterte ich ... “
(Lovechild, „Darf ich heute Nacht auf deiner Matte schlafen?“, in „Guten Morgen!“, Broschüre der Rockband Ton Steine Scherben über die Kultur der indischen Murias)
Unite and win! United! Männer, Frauen, Sonstige! Seid dabei bei der Großen Liebesvereinigung am Dienstag den 4. Mai um 22 Uhr auf der Welle des nichtsexistischen Eros 102,3 MHz!
Der Magical Mystery Mix im April 04
Thanatos: das ägyptische Totenbuch
Eros und Thanatos: unzertrennbar diese beiden Entitäten ... und weil vor der Kür die Pflicht gesetzt ist, wird dem Todestrieb eine Referenz zuteil – bevor im Liebesmonat Mai der Eros erforscht werden kann, muss das Tal des Todes durchschritten werden!
Zu diesem Zweck hat sich der MAGICAL MYSTERY MIX bei ausgewiesenen Fachleuten sachkundig gemacht – den Alten Ägyptern – und nähert sich dem Thema über deren Hand- und Fachbuch: dem ultimativen Wegweiser für das Totenreich – das altägyptische Totenbuch! Jede Leiche hatte eines unter dem Kopfkissen bzw. unter jeder Mumie befand sich dieses unverzichtbare Manual ...
Anhand der dort gesammelten leicht fasslichen Anweisungen wird sich der MAGICAL MYSTERY MIX einmal im Jenseits umsehen und seine Erfahrungen und Erkenntnisse der breiten Allgemeinheit zur Verfügung stellen.
Und da auch das schönste Jenseits ohne Soundtrack nur als Stummfilm durchgeht, wird Mixmaster Maninouk echte Pyramidendiscomucke scratchen und Horusbote Bdolf den Gesang der Mumien im Feuerofen anstimmen ...
„Meine Schrecklichkeit ist hinter mir,
meine Autorität vor mir.
Millionen beugen für mich ihre Arme,
und das ganze Volk dient mir.
Meine Leute zerhacken mir meine Feinde,
die „Grauhaarigen“ strecken mir ihre Arme hin.
Gewährt ist mir, das Angenehme zu riechen,
das Die in CHERABA oder Die in HELOPOLIS für mich bereitet haben.
Jeder Gott ist in Furcht,
weil ich so sehr den Gott geschützt habe, vor dem, der ihn
geschmäht hat.
Ich habe die Edelsteine gestreut, damit ich lebe, solange ich will.
Ich bin UTO, die Herrin der Flammen, von denen nur wenige mir nahe kommen ... “
(Totenbuch, Spruch 17)
Sei dabei! Am Dienstag den 6. April um 22 Uhr auf der Welle transzendierender Jenseitserfahrungen 102, 3 MHz!
Der MAGICAL MYSTERY MIX im März 2004
Nehbergiaden – ein Weltenbummler & Überlebenskünstler mit einer Mission!
Gerade in unserer kleinen Stadt gilt es auszuwählen! Der Reisediavorträge sind gar viele! Hier gilt es, die kritischste Seite im/in der kritischen Konsumenten/in herauszufordern – nur ein Reisender mit einer Mission, mit einer Sendung, mit einem politisch-humanitären Mehrwert hat ein Recht, die Dialeinwände dieser Stadt zu füllen!
Neben vielen Versagern, Hochstaplern und drittklassigen Luschen, die es nicht einmal schaffen, den Pazifik in einem alten Gurkenfass zu überqueren, gibt es eine wahre Lichtgestalt ... Rüdiger Nehberg! Nicht nur vermag sich der charismatische Überlebenskünstler von Spinnen, Würmern und Sandburgen zu ernähren, nein – er kämpft einen der wenigen Kämpfe, die wirklich Sinn machen: gegen die weibliche Genitalverstümmelung! Also haben seine ausladenden Reisen um die Welt in Einmachgläsern und auf Luftmatratzen einen sinnhafteren Anspruch, als lediglich viele Meter Diafilmmaterial zu füllen und zahlungskräftige Studienräte und Studienrätinnen in das Bürgerhaus am Seepark zu locken – sie sind zu etwas nutz!
Der MAGICAL MYSTERY MIX versteht sich einmal mehr als Anwalt des humanitären Fortschritts und der Herausführung der Menschheit aus ihrer selbstverschuldeten geistigen Umnachtung und will die Trommel rühren für seine Diashow! Doch um die Augen zu schonen (diese ständigen grellen Farben auf den Leinwänden!) machen wir eine bewusstseinserweiternde Hörspielversion: Mixmaster Maninouk rockt mit Fremdenverkehrsmelodien den Vortragssaal, statt Dias spricht Bdolf und schildert in Ektachrome die packenden Vorgänge um Spinnenverzehr, Wurmkur und das Überleben von Grenzsituationen ...
„ ... wenn man ihn roh verzehrt ist so ein Wurm eklig, aber gekocht schmeckt er ganz normal, ein bisschen wie Spaghetti oder so ... “ (Rüdiger Nehberg in einem Interview)
Seid dabei! Am Dienstag den 2. März 2004, 22 Uhr auf der Welle des gesellschaftskritischen nachhaltigen Weltreisens, 102,3 MegaHertz!
Der Magical Mystery Mix im Februar 2004
Mit Höchstgeschwindigkeit zum Verfallsdatum: AUSSCHUSS – ein Roman
Ein beinamputierter Drogenhändler mit Drang zum Vorruhestand, ein schmalbrüstiger Jungspund mit Hang zu groben Frauen, eine Amazone mit losem Mundwerk und Kopfnussqualitäten – alle drei vom Pech gut bedient, auf dem Weg Richtung Verfallsdatum.
In seinem Roman „Ausschuss“ lässt der Braunschweiger Autor Jan Off gut abgehangene Verlierer zum bizarren Überlebenstraining antreten. Und einmal mehr gilt: den anderen beim Scheitern zuzusehen ist immer erhebend ...
Jan Off, bisher bekannt für seine unterhaltsamen Kurzgeschichten, hat seinen ersten Roman vorgelegt. Der Magical Mystery Mix wird sich an die Hörbuchfassung wagen – der Bdolf wird den gebeutelten Protagonisten und Protagonistinnen seine Stimme leihen – Mixmaster Maninouk wird Tonträger aus dem Audioarchiv der Gruppe 47 zu Gehör bringen, den heavy Sound of deutsche Nachkriegsliteratur ...
„Als de Niro endlich in die Schiffsschraube geriet, das Ende des Films also abzusehen war, drückte Burkhard auf Stopp. Er konnte nicht länger warten. Schnell traf er die letzten Vorbereitungen, ließ die Jalousien herunter, kontrollierte, ob sie auch wirklich keine Einsicht boten, entledigte sich seiner Klamotten und wechselte den Film. Dann schlüpfte er ins Bett, zog seinen Tabak zu sich heran und fischte die Blättchen heraus. Er hatte endlich etwas Hasch bekommen. ausgerechnet von diesem unbedarften N.W.A.- Fan.
Getroffen hatte Burkhard ihn in der Mensa, nachdem er es ausnahmsweise mal in die Uni geschafft hatte. Das Landei war an ihn herangetreten und hatte ihm mit Verschwörermiene zwei Gramm grüne Platte in die Hand gedrückt. Er hätte da jemand kennengelernt, und er könne jederzeit noch mehr besorgen, hatte er geraunt. Burkhard hatte umgehend ein halbes Heck bestellt. Mal sehen, ob das Jüngelchen sein Versprechen halten konnte. Jetzt galt es erst einmal, die kleine Probe zu verkosten.
Geschickt klebte er drei Blättchen zusammen und rollte sich einen Filter. Dann bröselte er ein gutes halbes Gramm in die kleine Glasschale, die ausschließlich dieser rituellen Handlung vorbehalten war. Nachdem er den Joint schließlich fertiggestellt und entzündet hatte, betätigte er die Play-Taste seiner Fernbedienung.
Zunächst kam der übliche Warnhinweis, dass dieser Streifen Kindern und Jugendlichen nicht zugänglich gemacht werden dürfe. Dann lief ein paar Minuten lang Werbung für weitere Produktionen der Filmfirma. Burkhard hätte vorspulen können, aber er ließ es bleiben. Er genoß jede Sekunde – selbst den Warnhinweis – so sehr erregte ihn die Tatsache, dass er sich zum erstenmal in seinem Leben einen Porno ALLEIN anschauen konnte ...“
Aus „Ausschuss“ von Jan Off, Lautsprecherverlag Stuttgart 2003, ISBN 3932902.35.5
Sei dabei – auf der Welle tragischer menschlicher Schicksale 102,3 MHz, am Dienstag den 3. Februar 2004, 22 Uhr.
Der Magical Mystery Mix im Januar 2004
Deckname „Dreikönig“ - die Satanistenrocker der DDR
Nur wenige wissen, was die intensiven emotionalen Reaktionen auf den wilden Rock der Deutschen Demokratischen Republik bewirkte – die virtuosen Musiker des Arbeiter- und Bauernstaates waren samt und sonders im Pakt mit dem Erzbösen! Es gibt keine „Amiga“-Schallplatte, die rückwärts abgespielt nicht Botschaften verkündete wie „Seele an den Gehörnten verkaufen!“, „Jungfrauen zum Wohl des Allerbösesten opfern!“ oder „Heimlich Weihwasserbecken in der Kirche leer trinken!“. Nur durch die Einwirkung dämonischer Mächte erklärt sich der ekstatische Gefühlsrapport bei der Rezeption der unsterblichen musikalischen Meisterwerke wie „Heinz, du hast den Farbfilm vergessen!“ oder „Die Frauen auf ihren Erntemaschinen ebnen den Weg ins Dritte Jahrtausend!“ Satan spinnt den magischen Faden, der aus einem bloßen Schallereignis eine seelische Erschütterung macht ...
Als Beitrag zur Vollendung der inneren Einheit will der Magical Mystery Mix exemplarisch einen solchen Fall ans Licht zerren und entlarven: die Allerschlimmsten! Die, vor denen sich selbst andere Schwarzkünstler in der ersten sozialistischen Republik auf deutschem Boden fürchteten – die mächtigen, die gewaltigen PUHDYS! Gestandene Ostrocker ließen zitternd ihre Gitarren sinken, wenn die Stossfront des Bösen, die dunkelsten Seelen auf dem Territorium der Assoziation der Freien & Gleichen auf den Bühnen zwischen Wismar und Zeulenroda erschienen.
Zu diesem Zweck begibt sich der Bdolf in eine schwarzmagische Trance und studiert die Protokolle der Hölle, um hier im Diesseits Kunde zu geben ... Radioschallplattenunterhalter Kurt Maninouk bedient, geschützt durch seine Sammlung wirkmächtiger Amulette und Heiligenbildchen, die volkseigenen Musikabspielgeräte – heraus kommt der Sound verkaufter Seelen und dunkler Werke in verschwiegenen Grüften ...
„... Doch gnadenlos rockt der Kettenraucher weiter. Schwingt den Arm und schlägt einen dröhnenden Akkord. Musik ist sein Elixier, und auch heute gibt er den Fans, was sie von ihm wollen ... Die Masse, das sind die Teenies, die sich der Dunklen Seite verschworen haben, peitschen die Rock-Oldies an. Noch einmal gibt „Maschine“ Vollgas: 'Wenn ein Mensch kurze Zeit lebt, dann sagt die Welt, dass er zu früh geht ... doch für Satans Höllenschlund ist’s niie zu früh und nie zu spät ...!'
Wort für Wort schallt uns der Text zurück. Skandiert von Girls und Boys, die jünger sind als dieser Song. Es ist unser Lied aus dem Kultfilm „Paulus und Judas“, anno 1973! Heute ist’s ein Evergreen und die PUHDYS sind Kultfiguren. Wo andere Musiker zwei Stunden hart arbeiten müssen, um das Publikum zu greifen, reicht bei uns ein Stichwort: 'Lebenszeit', 'Ikarus'. Schon sprühen Funken, schlagen Flammen, wie an diesem Juliabend in Riesa ... Und dann erscheint ER leibhaftig ...!“
Aus: „Die Litaneien Satans“ von Harry Jeske.
Sei dabei! Am Tag der informellen Mitarbeiter „Drei König“! Dienstag, den 6. Januar 2004, 22 Uhr – auf der Welle des John-Sinclair-Dämonenwabwehrgedankens 102,3 MH
Der Magical Mystery Mix im Dezember 2003
Weihnachten auf Wonga
Wenige wissen es: schon früh wurden die einstmals so wilden und rauhen Kopfjäger und Menschenfresser des Wonga-Archipels christianisiert! Das heißt: sie feiern Weihnachten! Wie wir! Und deswegen haben sie Weihnachtsbräuche, Christbaumschmuck, Lieder für den Heiligen Abend ... Und es duftet allüberall nach Äpfeln, Zimt und Mandelkern ... Und das Christkind kommt und schenkt den so rauhen, aber herzensguten Menschen allerlei – einen schönen neuen Kochtopf, schicke Penisstulpen, Bongotrommeln oder Blockflöten aus Menschenoberschenkelknochen. Auch wenn selten Schnee fällt – die weihnachtliche Stimmung bleibt keinen Deut hinter dieser unserer Sammlung und Andacht zurück.
Deswegen will der Magical Mystery Mix einmal angesichts dieses freudigen Festes in entfernte Erdgegenden schweifen und von diesen entlegenen Gestaden frohe adventlich-erwartungsfreudige Kunde bringen!
Kling-Glöckchen-DJ Kurt Maninouk spielt wie alle Jahre vor dem Fest die schönsten erwartungsträchtigen Weihnachtsmann-&-frau-Hymnen, das Londoner Kaufhaus Harrods hat dankenswerterweise schon ab August für das Fest dekoriert, so dass die Deko kein Problem darstellt und Studenten-Schnelldienst-Weihnachtsmann Bdolf erklärt nix von Äpfeln, Nüssen, Mandelkern, sondern entpuppt sich als akribischer Ethnograph ...
„Ticki-Tickis Herz war voll der Sehnsucht. Wusste er doch nicht, ob Labia-Minora-Minora dieses Jahr endlich das Christkind auf dem Weihnachtsball ihrer Sumo-Ringer-Neigungsgruppe spielen würde, wenn sie, wie jedes Jahr, ausgiebig und froh, wichteln würden. In dieser so traditionellen Gesellschaft, wo aus Angst vor bösen Geistern, geschlechtliche Kontakte nur innerhalb der eigenen Familie erlaubt waren, war es nicht leicht, dass sich die liebenden Herzen fanden ... Leise zirpten die feierlichen Weihnachtschoräle über die geschmeidig plätschernde Lagune, es roch nach Kokosnuss und zimtenen Spezereien. Ach! Würde doch der Himmel ein Einsehen haben und ihm erlauben, die so Begehrte heimzuführen ...
Plötzlich – das Blut drohte ihm in den Adern zu gefrieren! – ein unheimliches Dröhnen, ein Überschallknall, doch dann hörte er lautes Glöckchengebimmel ... ein seltsames Fahrzeug machte vor ihm halt ... kam knirschend im Sand des Strandes der Lagune ihres Archipels zum Stehen ... ein Schlitten? Und davor ein Rentier mit roter Nase? Und ein freundlich-besoffener älterer Herr mit dito roter Nase? Herrgott! Dass er da nicht gleich drauf gekommen war! Rudolf, das rotnasige Rentier und der leibhaftige XXXXX-Weihnachtsmann! „Junger Mann!“, hörte er eine leicht lallende Stimme, „willst Du mein treuer Freund und Helfer sein? Päckchenaustragen, weltweite Logistik und so ...? Reicher Lohn sei Dir gewiss!“ Ticki-Ticki blieb nix anderes übrig als zu stammeln „I ... i ... ich ... ich will!“
Ein seltsames, aber aufregendes Abenteuer nahm seinen Anfang ...“
(aus den Annalen des Wonga-Archipels, Korp. XXLLLL – „Nach der Christianisierung“
Sei dabei! Auf der Welle festlicher Erwartung 102,3 MHz, am Dienstag, den 2. Dezember, 22 Uhr, zur freudigen Bescherung!
Der Magical Mystery Mix im November
„Männer, Maschinen, Metallurgen“
Ist der November nicht der klassische Monat von Maskulinität und Technik? Das demiurgische Dämmern der wallenden düsteren Herbstnebel, das fahle, sich nie erhellende Zwielicht, das perfekte Bild für den im Bereich Männer und Technik obwaltenden Spukerhaltungssatz?
Es ist ein weit verbreiteter Irrtum, die Technik funktioniere auf Grund der Physik - sprich Mechanik, Elektrizitätslehre, KFZ-Handwerk, Computermaus etc. - nein: der Volksaberglaube ist wahr! Technik funktioniert durch den Spukerhaltungssatz! Im Radio sitzen wirklich winzigkleine (heute kleiner als zu Zeiten der guten alten Dampfradioröhre!) Männchen und reden! Und alle Buben, Heranwachsende und gestanden Kerle wollen gerne mit Technik spielen!
Also enthüllt der Magical Mystery Mix erstmalig in der Geschichte der bemannten Physik, wie alles funktioniert! „What makes YOU tick!“, wie der Angelsachse so schön zu sagen pflegt ...
So bedient Gummiantriebs-Plattenspieler-DJ Kurt Maninouk die Heimwerker-Lehrschallplatten und die kryptischen Wachsmatritzen mit geheimen Ritualgesängen der wenigen Überlebenden des verschworenen klassische-Mechanik-Physikertums (Newtonsche' Mechanik!), Kurbelwellenöler Bdolf rezitiert dazu alle Formeln aus dem Prä-Quanten-Physikbuch rückwärts ...
„Viermal in den letzten hundert Jahren haben Deutsche einen Krieg begonnen. Heute besteht die Gefahr, dass die gleichen Kräfte die Welt blindlings in einen Krieg stürzen, denn sie sammeln sich und bereiten den fünften Krieg vor. Ein Beispiel, welche Rolle wiederum deutsche Raketenforscher spielen sollen, bietet die Arbeit der „Advisory Group for Aeronautical Research and Development“ (AGARD) des Luftfahrt-Forschungsbeirates der NATO. Schon im April 1956 kamen in München über dreihundert Forscher und Ingenieure zu einer „Lenkwaffentagung“ zusammen. Fast vollzählig versammelten sich die einst verantwortlichen Leiter und Mitarbeiter der faschistischen Wunderwaffen-Entwicklungen, und aus allen NATO-Ländern waren Forscher und offizielle Vertreter erschienen. Die Tagung hatte die Aufgabe, die Erfahrungen, die die Raketenforscher im Dienste des Faschismus gewonnen hatten, zu sammeln, auszuwerten und zu übernehmen. Zum anderen sollte sie „den zur Fortführung der Arbeit dringend erforderlichen Kontakt herstellen“ ...
(aus Horst Körner, Lehrbuch der Physik für polytechnische Mittelstufen, VEB Lehrmittelverlag, Leipzig 1962)
Ein weiteres Text-Beispiel für unsere Fans (ja, das gibt`s nur hier!)
Dossier: Max Valier
Belastungsmaterial:
Drahttonbericht von IM „Achtauge“
Datum blah blah Ort blah und so weiter :
„Oberth vermag noch nicht einmal die inzwischen fertig gestellten Einzelteile für die Höhenrakete zu bezahlen und von den Herstellerfirmen abzuholen. Wie schrieben doch einst Marx und Engels? „Die Bourgeoisie hat den Mann der Wissenschaft in ihren bezahlten Lohnarbeiter verwandelt.“
Aber von solcher Einsicht und ihren Konsequenzen ist Oberth weit entfernt, als er verbittert nach Mediasch zurückfährt. Weil er glaubt, der Wissenschaft damit dienen zu können, wird er sich bei der nächsten Gelegenheit wieder jenen anbieten, die den Wissenschaftler und die Wissenschaft nur als Objekt der Ausbeutung und als Mittel zur Erreichung ihrer egoistischen Ziele betrachten und benutzen, sei es nun zur Reklame oder zur Verwirklichung ihrer Welteroberungspläne ...!“
Anmerkung Sturmbannführer Rudolf Böhme, Offizier der Niedergangspolizei: „Diesen Progressivistensausack werden wir scharf im Auge behalten müssen!“
Biopic Max Valier
Der österreichische Schriftsteller, Ingenieur und Raketenforscher Max Valier ist eine der Hauptpersonen jener klassischen, und den weiteren Gang der Dinge so entscheidenden „Raketenjahre“ um die Wende des letzten, verflossenen Jahrhunderts.
Schon in seiner Jugend befasste er sich mit astronomischen und flugtechnischen Problemen. Im entwicklungstechnologischen Wettstreit mit anderen zentralen Mächten Europas und auch in Übersee erkennt er, wie ungeeignet das propellerbetriebene Flugzeug für die Erreichung des Weltenraumes ist. So kommt auch Valier zur Rakete. 1924 (Standardkontinuum) wird er mit Oberths Buch „Die Rakete zu den Planetenräumen“ bekannt. Nun veröffentlicht auch Valier seine Gedanken zu diesem Problem.
Unter großen persönlichen Opfern versucht der unermüdliche Valier, die Öffentlichkeit von der Möglichkeit und Notwendigkeit der Raumfahrt zu überzeugen.
Hunderte von Artikeln über Raketen-, - und – Raumfahrtprobleme erscheinen seit 1924 (Zeitrechnung Zentrum des H2 - Hilbertraumes, unter Esoterikern auch „Einsteinkontinuum“ genannt) in den Zeitungen Deutschlands und Österreichs. (HIER: IM REICH!)
In der WIRKLICHEN WELT sind die früher heillos zerstreuten Territorien des ehemaligen Hl. RÖMISCHEN REICHS DEUTSCHER NATION und dem König-, & KAISERREICH von HABSBURG, UNGARN und der DIASPORAUKRAINE und angrenzender, minderbedeutender Gebiete eine EINHEIT - DAS REICH!
DAS REICH ist, sei, komme und geschehe .. DAS REICH IST & WIRD SEIN & UND IST EWIG!!!!
In drei Jahren hält er über 200 Vorträge. Er wirbt für die Oberthschen‘ Pläne und sammelt Geld für eigene praktische Versuche.
Aber Raketenversuche sind teuer.
Die spärlichen Einnahmen reichen nicht aus, ein so umfangreiches Programm durchzuführen, wie es Valier vorschwebt. Zuerst will er die bereits bekannten Pulverraketen wissenschaftlich untersuchen und mit ihnen Modell-Startversuche durchführen. Sodann sollen diese Raketen zum Antrieb von Bodenfahrzeugen verwendet werden. Valier denkt an Raketenfahrräder, Raketenautos und Raketenboote. Für die dritte Etappe ist der Einbau von Pulverraketen in Flugzeuge vorgesehen. „Nebenbei“ soll auch mit der Entwicklung von Flüssigkeitsraketen begonnen werden. Als letzte Stufe seines Programms empfiehlt Valier, ein raketengetriebenes Stratosphärenflugzeug zu schaffen, das alle Höhen -, und Geschwindigkeitstrekorde brechen und bis zu den Grenzen der Atmosphäre vorstoßen soll. Damit hätte man sich existentiell und definitorisch dem Weltraumschiff genähert.
Seinen Plan schickt Valier an Dutzende von Stellen und Personen. Vergeblich! Nicht einmal die erste Etappe seines Planes kann er durchführen. Schließlich wendet sich Valier an die Firma Opel. Aus ihren Werken stammt ein Drittel der Autos, die in Deutschland fahren. Fritz von Opel, der Juniorchef der Firma, hat für Raumfahrt nichts übrig. Das ist in seinen Augen ein Hirngespinst, an dem es nichts zu verdienen gibt, um so mehr, als die „wissenschaftlichen Autoritäten“ alle derartigen Gedanken als utopisch bezeichnen. Das Interesse Opels besteht darin, möglichst viele Opelautos zu verkaufen. Raketenautos? Damit könnte man schon eher etwas anfangen! Das wäre eine Möglichkeit, die Konkurrenz zu übertrumpfen.
Die Anzeigen in den großen Zeitungen kosten den Konzern viele tausend Mark. Und jetzt kommt dieser Valier und bettelt um ein paar Mark für Versuche. Das ist etwas für Opel!
Soll der Narr ruhig etwas Geld bekommen, dazu noch einige Fahrgestelle Marke Opel, damit er seine Raketenautos bauen kann. Opel wird schon dafür sorgen, dass die Presse zur Stelle ist und der Name des Geldgebers gebührend gewürdigt wird. Die Zeitungen werden sich um diese Sensation reißen. Schlagzeilen, Artikel, Bilder, Reklame – Opels Reklamefachleute hätten keinen besseren Einfall haben können. Das bedeutet Absatzsteigerung, noch mehr Profit – und fast alles kostenlos, nur für die paar Mark, die Valier braucht. Opel sagt Ja zu dem Vorschlag Valiers. Die Raketen soll Valier besorgen. Der weiß schon, wo es die besten gibt. Die pyrotechnische Fabrik Kordtmann bei Wesermünde beliefert die Handels-, und natürlich auch die Kriegsflotte mit Signalraketen, die Rettungsstationen mit leistungsfähigen Rettungsraketen. Der Besitzer der Fabrik, Ingenieur Friedrich Sander, ist der Hauptlieferant recht zahlungskräftiger Verbraucher. Er hat verbesserte Herstellungsmethoden entwickelt. Seine Raketen leisten mehr als die seiner Konkurrenten, denn er besitzt die größten Pressen im REICH.
Valier fährt also nach Wesermünde zu Sander. Dem gelingt es, Schwarzpulverraketen von beachtlicher Größe herzustellen. Zwar gibt es hin und wieder noch Zwischenfälle. Die großkalibrigen Raketen vertragen die Erschütterungen während des Transportes nicht, und Haarrisse und Explosionen sind die Folge. Aber das muss man in Kauf nehmen. Sander ist einverstanden, gegen klingende Münze seine Metallhülsenraketen zu liefern und einzubauen.
Damit erschöpft sich allerdings sein Interesse an dem neuen Fahrzeug. Der begeisterte Valier verlangt von Sander gleich eine Probefahrt. Sander soll seinen Wagen, ein 4-PS-Opel-Auto, zu dem Versuch hergeben. Das ist zuviel verlangt! Sander ist zwar bereit, den Profit zu tragen, nicht aber das Risiko.
So unterbleibt das Experiment. Valier kommt dadurch um die Priorität der ersten Raketenfahrt, denn in Rüsselsheim setzt der mächtige Geldgeber nicht Valier, sondern „seinen“ Rennfahrer Kurt C. Volkhart an das Steuer des provisorischen Raketenautos.
Es ist ein recht eigenartiges Fahrzeug. Das Gestell eines 4-PS-Opelwagens trägt eine starke Holzpritsche, auf der zwei Sanderraketen befestigt sind. Eine 50-mm-Seelenrakete soll anderthalb Sekunden lang einen Schub von 80 kp liefern, die andere, eine 90-mm-Branderrakete, für knapp 40 Sekunden achtzehn kp Schubkraft erzeugen.
Auf der Rüsselsheimer Opelrennbahn legt das Vehikel eine Strecke von 150 Metern in etwa 35 Sekunden zurück. Der 600 kg schwere Wagen fährt mit der Geschwindigkeit einer Dampfwalze dahin. Der wissenschaftliche Wert des Versuches? Es ist lediglich bewiesen worden, dass eine Rakete einen Schub liefert. Das weiß man aber schon seit langem ...
Sei dabei! Auf der Welle maximaler mechanischer Reibung, 102,3 MHz, Dienstag nach Allerseelen, 4.11.03, 22 Uhr, da schmeckt den Fortschritt!
Musikvorschau:
Metallisch, herb, polierte Platte, krachen, zischen und dödern, rhythmisches Quietschen, Quantenfurzen, bevorzugte Farbe: grau, aber auch schwarz-silbern oszillierend, verröchelnde Kuckucksuhren, rachitische Mechanik, dumpfes Pochen, Gesang der Studienräte im Feuerofen ...
Der Magical Mystery Mix im Oktober 2003
„Hazy Osterwald – Geheimer Agent für den CIA!“
Viele lieben seine unsterblichen Weisen – aber nur wenige wissen um die dunkele Seite des vordergründig so liebenswerten eidgenössischen Popgottes. Denn kaum begann der Anstieg zum Gipfel des Ruhms, so nahte auch schon der unreine Versucher! Nicht in Gestalt des Leibhaftigen, auch nicht wie bei Kunstprofessor Immendorff in Gestalt von Eros, Thanatos und Rauschgift, sondern als das Böse schlechthin – der CIA!
Diese Organisation, der führende amerikanische Geheimdienst, wenn auch nicht der Wichtigste – dieses Attribut geht an Institutionen, die so geheim sind, dass sie weder einen Namen haben, noch sie auch nur eine Menschenseele kennen würde – ist so böse, dass sie sogar die großen christlichen Konfessionen mühelos in den Schatten stellen kann! Und das nicht nur, weil deren strafrechtlich relevante Taten längst verjährt sind – der CIA garantiert die Herrschaft des Bösen auf diesem Planeten!
„6 Mann = 30 Instrumente!“ lautete der langjährige Werbespruch, mit dem Hazy Osterwald für sein Orchester Freunde und Freundinnen zu gewinnen versuchte – unerwähnt dabei blieben all die anderen „Instrumente“ – Abhörwanzen, Nachtsichtgeräte, handliche, mit Schalldämpfern versehene Pistolen, CB-Funkgeräte, Röntgenbrillen und was ein anspruchsvoller Geheimagent sonst alles noch an Ausrüstung braucht ...
Undercover-DJ Kurt Maninouk wird die mit verborgenen Rückwärts-Informationen gespickten schwarzen Scheiben des Meisters scratchen und dazu die legendären Hirn-Beeinflussungs-Töne geheimer CIA-Forschungsprojekte gegenkoppeln, Quadrupelagent Bdolf verliest die supergeheimen CIA-Akten, die neulich „zufällig“ auf der Deponie Eichelbuck entdeckt wurden – zwischen den Akten zu den Unkosten der Freiburger Rolf-Böhme-Verabschiedungsfeierlichkeiten ... Gibt es „Zufälle“?
„Noch blieb nach der Veränderung des Vornamens sein Zuname gleich, und für einige Jahre nannte er sich auch als Berufsmusiker Hazy Osterwalder, so wie sein Werber und Agentenführer vom CIA als Deckname vorgeschlagen hatte – die letzten beiden Buchstaben fielen erst fünf Jahre später einer geheimdienstlichen Revision zum Opfer. Als er bereits Kapellmeister war und nach dem Zweiten Weltkrieg seine erste eigene Großformation leitete, stolperten vor allem in der französischen Schweiz, wo Hazy Osterwald unter dem Deckmantel musikalischer Umtriebe bolschewistische Akivitäten aufdecken sollte, die Leute über den Namen für ihre Zungen ungewohnten Namen und verstümmelten das typisch deutschschweizerische "Osterwalder" auf die verschiedenste Art und Weise. Es ist ganz natürlich, dass jeder Mensch, dessen Name man ausdauernd falsch ausspricht und der aus konspirativen Gründen jedwedes unnötige Aufsehen fürchtet, sich darüber ärgert, und da es Hazy täglich mehrmals passierte, ging ihm eines Tages die Geduld aus. Er startete den nächsten unter dem Deckmantel eines Gastspiels in der französischsprechenden Schweiz stattfindenten geheimdienstlichen Einsatz einfach einmal probeweise unter dem Decknamen "Hazy Osterwald" – uns siehe da, die welschen Zungen hatten damit nicht mehr die geringste Mühe und zahllose Kommunisten gingen in seine Fänge!“
(IM Walter Grieder – „Die Osterwald -X- Files“, nach 50 Jahren Sperrfrist aus dem CIA-Archiv freigegeben)
Sei dabei! Am Dienstag, den 7. Oktober, 22 Uhr auf der Welle der ultimativen Konspiration – 102,3 MHz
„Gurus und Geheimagenten – wissen mehr als Du und ich“ (Extrabreit)
Der Magical Mystery Mix im September 2003
Der Herbst des Unbewussten
Am Ende des Sommers bedarf die Psyche der Stärkung! Sensible Naturen laufen Gefahr, nicht nur einer Herbstdepression anheimzufallen, sondern am Ende völlig den Manifestationen ihres Unbewussten zu erliegen ... Ganz im Sinne von Sigmund Freuds
Diktum „Wo ‚es‘ war, muss ‚ich‘ werden!“ muss, wenn die letzten Sonnenstrahlen sacht verglimmen, ein wenig Licht in das Rätsel der menschlichen Seele gebracht werden.
Zu diesem Zweck betreten wir das geheimnisvolle Innere des menschlichen Gehirns und stellen dort erhellende Nachforschungen an ...
Mixmaster Maninouk unterlegt die Zeremonien mit dem Säuseln des Trepanationsbohrers, mit den Chorälen aus Über-Ich und Unter-Es und den schönsten Hirnforschungsschlagern der 30iger Jahre, Dr. of Madness Bdolf untersucht diese Kristallkugel, die der menschliche Schädel ist und kommt zu faszinierenden Erkenntnissen ...
Sei dabei! Am Dienstag den 2. September, 22 Uhr auf der Welle der lautersten Psychenauslotung 102,3 MHz – das Unbewusste online!
Textbeispiel (das kriegt ihr nur hier geboten!!!)
Krysis
Seine Faust schnellte nach vorn.
Die Unterseite seines Handgelenks traf auf die Glasfläche.
Prallte zurück.
Erschlug wieder zu. Und wieder.
Der Spiegel zersprang.
Aus den Splittern grinsten ihn verzerrte Fragmente seines Gesichts an.
Der Schrecken war also noch nicht vorbei.
„Your pretty face is goin‘ to hell...!“ fiel ihm ein fast vergessenes Lied von Iggy Pop ein. Er hatte vorhin schon einmal daran denken müssen. Es war kurz aufgeblitzt, wie einen Lichteffekt, den man lediglich aus einem Augenwinkel heraus wahrnimmt. Und war wieder verschwunden gewesen, in der Ablage vorbeigegangener Jahre. Vorhin, als er in den Spiegel geblickt hatte. Und ihn das Gefühl überkommen hatte, zu zerfließen. Sich aufzuspalten, sich in mehrere aufzuteilen, besser: geteilt zu werden, gegen seinen Willen zu knospen, sich selbst in ungezählte Exemplare zu klonen, wie auslaufen, seine Substanz zu verteilen, besser; abfließen zu lassen, wie das Badewasser aus einer Badewanne nachdem man den Stöpsel gezogen hat, statt der einen Person ungezählte zu werden, kleinere, statt einer Person ein Volk von Gartenzwergen, Kleinscheiß, Zwergenwuchs, besser: eine Trinität des Zwergenwuchses -: - Mikrowuchs in intellektueller Hinsicht, - Mikrowuchs in charakterlicher Hinsicht, - Mikrowuchs in körperlicher Hinsicht, am Ende bliebe ihm vielleicht gerade noch das Schicksal, eine lustige bunte kleine Zipfelmütze tragen zu müssen, erspart. Er und er und er und er und er und er und er würden zusammen eine neue Bundesrepublik bilden müssen, mit exzessiven Garten,- und – Landschaftsbau, ausweislich ihrer ihnen traditionell zugeordneten Handwerkszeuge die Domäne der kleinen Zwerge, obwohl, waren sie ursprünglich nicht eher im Bergbau tätig gewesen, Fragen über Fragen, auf jeden Fall eine kleine Bundesrepublik, wahrscheinlich im Vorgarten, genauso kleinkariert und bescheuert wie die alte, die große, „groß“ hier natürlich mit einer ordentlichen Batterie Anführungszeichen, trotz seiner verzweifelten Verfassung hatte er noch den distanzierten, instinktiven Spott wie immer ‘drauf,
er war seine Natur, sein wahre Wesen, er wenigstens hatte sich durch das Abfließen der Substanz nicht minimiert.
Vorhin.
Sein Gesicht, das Zerfließen, die Attacke, war es Wahn, war es ein Eingeständnis gewesen, das Jüngste Gericht, entgegen der biblischen Ankündigung war es vor dem Badezimmerspiegel einberufen worden, mit ihm als einzigem Verhandlungspunkt, war es eine Angstattacke, beginnende Psychose oder einfach nur das symbolische Erbrechen über sich selbst, sein Gesicht, vor ihm im Spiegel, wie eine befruchtete Eizelle, die sich in Zeitraffer zu teilen, zu wachsen, ja zu wuchern beginnt, größer wird, mehr wird, nur er, im Gegensatz zum keimenden allerjüngsten Leben, wird weniger, fortwährend, weniger und weniger, er schrumpft, in einer Aufwallung zensiert er sein Antlitz durch heftiges Verschmieren von Rasierschaum auf dem Spiegel, ‘raus aus der Tube, ‘raus aus der Tube, man sieht es immer noch, scheiße!, man sieht es immer noch, das Zerfließen, das Wuchern, das Sich-Teilen in den negativen Bereich, das Kleinerwerden, das Schrumpfen, Eindampfen, Einkochen, die Auflösung ... unter dem weißen, verschmierten, hie und da antrocknenden Schaum, die Zensur schafft die Dinge nicht aus der Welt, nur ihre Verbreitung wird mühsamer, der Schaum deckt nicht, das obszöne geschehen schreitet fort, der Prozeß, einmal angestoßen, kann nicht mehr angehalten werden, nicht einmal verlangsamt, er verliert, verliert sich, den Kontakt, den Rapport, die Welt, die Verbindung, das Gesicht zellteilt sich, in Myriaden kleiner, hässlicher Geschöpfe, wie Insekten, wie Parasiten, wie wimmelndes Gewürm, Gewürm, Termiten, Schabenaufläufe, die dazu noch verschlagen – diabolisch kichern, nein, nicht kichern, grimassieren, Fratzen schneiden, der pure Fleisch, auch wenn es sehr zweifelhaftes Fleisch ist, das Fleisch der Schaben, Maden, Würmer, das Fleisch des Lebens, das sich von Abfall und Verfall ernährt, von Tod und Verwesung, von Zersetzung, von Mülltonnen, vom Weggeworfenen, aber immerhin Fleisch, niemand könnte dies bezweifeln, immerhin...
Vorhin, der Schaum deckt das Entsetzliche nicht zu, mehr Schaum, besser verschmierter Schaum, die Tube über den obszönen Sachverhalt kotzen lassen, den Pinsel führen, aber die Borstenhaare des echten Dachshaarpinsels schaffen Schlieren, schieben den Schaum wieder zur Seite, entblößen den ekelerregenden Vorgang erneut, schaffen ihn wieder ans Licht, wo Schaum zudecken sollte, also den Pinsel weg gefeuert, mit der Handinnenfläche ‘drüber, geschmiert, was das Zeug hält geschmiert, trotzdem, die Fratze, das Unsägliche, die Auflösung blicken ihm trotzdem frech ins Gesicht, in sein Gesicht, ist er das im Spiegel, oder hat sich die Spiegelung selbständig gemacht, sieht sein Gesicht am Ende wirklich so aus? Ist er das? Er fühlt seine rasierschaumverklebten Hände im Gesicht, sie sind schmierig, bringen aber keine Kühlung, seine Finger vermögen nichts zu ertasten, von dieser Front bekommt er ebenfalls keinen Aufschluß, keine weiteren Informationen, schon gar keine Gewißheit, oder auch nur etwas ähnliches, nicht einmal eine Ahnung, ein Idee, etwas, das man früher, in unschuldigeren Zeiten, „eine heiße Spur“ genannt hätte, er weiß nichts, fühlt nur, fühlt den Prozeß, der ihn so jäh, so unvermittelt ergriffen hat, ohne Vorwarnung, oder war er einfach nicht in der Lage gewesen, zu dumm, zu blöd, zu oberflächlich, die Zeichen zu deuten zu wahrzunehmen, sagte man nicht immer wieder über ihn, er sehe nur sich, ignoriere die anderen, interessiere sich nicht für seine Umwelt, übergehe die Menschen in seiner Umgebung, sage nichts, wenn es etwas zu sagen gäbe, öffne sich aber, wenn es besser wäre, zu schweigen, sei unsensibel, egoman, ichzentriert, sozial desinteressiert, hatten sich diese Kainsmerkmale schließlich gegen ihn selbst gewendet, war das die Strafe, oder war die Auflösung die Strafe, das Zeichen nicht zu deuten wissen oder das Zeichen selbst, oder war es nicht das Zeichen, sondern das, was das Zeichen bezeichnete? Ankündigte, prohezeite, vorwarnte?
Vorhin also, seinen Händen gelang es nicht, die Zeichen an der Wand zum Verschwinden zu bringen. Also die Fäuste. Der rasende Schmerz nach dem Auftreffen, das Knirschen des in seinem kristallinen Zusammenhalt beleidigten Glases, die trotzige Entschlossenheit, ihm zu trotzen, zu zeigen, was ein echtes, gutes Kristallgitter vorstellte, wie man auch als dussliger kleiner Scheißbadezimmerspiegel von einigen der härtesten Strukturen beerbt war, die die Natur hervorgebracht hatte ... ärgerlich knirschen, sozusagen die materialeigenen Zähne zeigen, nicht etwas beim lächerlichen ersten Auftritt von ein bißchen beschissener kinetischer Energie gleich in die Knie gehen, nein, zeigen was man war, zeigen was man darstellte, die Zähne fletschen, ordentlich knirschen, daß es alle Welt mit der Angst zu tun bekommen hätte, Angst vor Glasbruch, Angst vor Glasschäden, Angst vor Sauerei, die es wegzumachen galt, Angst vor dem wenn auch nicht sehr, doch immerhin fühlbaren materiellen, sprich finanziellen, Verlustes eines immerhin doch massiven Badezimmerspiegels, selbst wenn man beleidigt, trotzig, kindisch auf dessen Dienste, sprich Benutzung zu verzichten gedachte, sich lieber nach Verdacht rasierte oder sich gar, als Gipfel etwas dümmlichen Trotzes, einen Bart stehen ließ, sich nach Waschungen auf seinen Instinkt verlassen wollte beim Vornehmen Feuchtigkeitsverluste ausgleichender Eincremungen, spätestens beim Auszug aus der Wohnung würde der Vermieter, immerhin Eigentümer, rechtmäßiger Eigentümer dieses Austattungstückes, darauf bestehen, ein gleichwertiger, ebenbürtiger Spiegel sei zu installieren, übrigens kein kleines Kunststück, war doch der vorhandene Spiegel in seiner Form ideal an die räumlichen Gegebenheiten angepaßt, fügte sich harmonisch in die Raumverteilung von Handwaschbecken, Leuchtenleiste und anderer innenarchitektonischer Ingredienzen ein, davon abgesehen, daß es sich bei ihm um ein schon sehr lange vorhandenes Element der Wohnung handelte, eingebaut, als man seinerzeit, entsprechend der gestiegenen Erwartungen an die persönliche Hygiene und die Bequemlichkeit bei deren Erhalt und Herstellung, eine Abstellkammer zu einem Badezimmer umfunktionierte, zwar noch mit Holz,- und – Kohlebadeofen, aber schon mit genau diesem Spiegel, der immer noch an diesem Ort treu und zuverlässig seinen Dienst verrichtet, nie heruntergefallen war, selbst im Zweiten Weltkrieg und seinen sprichwörtlichen Bombennächten nicht, handelte es sich doch um einen soliden Altbau, seine Natur und die der gesamten begleitenden Umstände würden bedingen, im Fall, dafür Ersatz leisten zu müssen, sehr lange Suche und Wege in Kauf nehmen zu müssen, am Ende sich von einem einschlägig bewanderten Glaser gar einen speziellen, entsprechenden Ersatz verfertigen lassen zu müssen, wollte man nicht sinn,- und -- aussichtslos unendlich viel Zeit und Mühe mit letztlich ergebnisloser Suche verschwenden, zum Beispiel Baumärkte, Kaufhäuser und was auch immer abklappern, nur um zur Einsicht zu gelangen, die Vorstellungen diesbezüglich haben sich sehr gewandelt, im letzten halben Jahrhundert oder mehr, man hatte heute andere Vorstellungen über Innenarchitektur, über Badezimmerausstattung, war ästhetisch nüchterner, schätzte nicht die verspielte Halbrundung genau dieses Spiegels, die Wände wiesen andere Aufmaße aus, als Fertigteil war er schlechterdings nicht zu erstehen, vielleicht für ein Schandgeld bei einem einschlägig orientierten Antiquitätenhändler, oder durch einen, wenn auch sehr unwahrscheinlichen, Zufall auf einem Flohmarkt.
Auf jeden Fall bedeutete die kinetisch – mechanische Herausforderung des Kristallgitters Ungemach im Moment und Unglück in der Konsequenz. Trotzdem folgte dem ersten Schlag frech ein zweiter, und aller guten Dinge drei sogleich ein dritter. Hatte der erste sozusagen für das Material nur ein kleines Scherzo dargestellt, war beim zweiten der Hohn und die Aggressivität schon mit einer wirklichen Erschütterung verbunden gewesen. Beim dritten zersprang der Spiegel. Jedes seiner Fragmente trug ein kleinere Abbild des gespiegelten Abbilds in sich. Zersprungen. Aber der Hohn des nicht zu vertilgenden Abbilds war nicht zu brechen. Erschüttert blickte der Schläger auf die unaufgehaltene Katastrophe. Die Splitter seines Gesichtes schienen ihn um so entschlossener, um so hartnäckiger verspotten zu wollen.
Einen Augenblick stand der Schläger wie betäubt. Sein heftig blutendes Handgelenk, das einiges an Schmerzen verursachen mußte, ignorierte er. Augenscheinlich überdeckt vom wahren, dem inneren Schmerz. Als die Erfolglosigkeit seiner Bemühungen in sein Bewußtsein sickerte, gab er sich einen letzten Ruck und drosch die Leuchtenleiste von der Wand. Der dadurch ausgelöste Kurzschluß sorgte auch für das Erlöschen des Flurlichtes, das durch die halbgeöffnete Badezimmertür hereinschien. Und aller anderen aktiven Beleuchtungskörper in der Wohnung. Es wurde dunkel. Die Fragmente schimmerten weiter, entblößten, ja exhibitionierten ihre obszönen Abbilder, diese Verhöhnungen dessen, was einmal ein Gesicht gewesen war.
Wimmern brach er über dem Badewannenrand zusammen.
Also noch mal: Sei dabei! Am Dienstag den 2. September, 22 Uhr auf der Welle der lautersten Psychenauslotung 102,3 MHz – das Unbewusste online!
Der Magical Mystery Mix im August 2003
Internetcafé Pjöngjang
Die Medien verkünden es beinahe stündlich: Nordkorea sei ein vollkommen abgeschotteter Unrechtsstaat, in dem man ohne weitere Extraufforderung den Hintern von Kim-Il-Sung zu küssen habe, widrigenfalls die repressive Toleranz durch harsche Methoden ersetzt wird.
Wie es nun im wirklichen Leben mit dem Hinternküssen aussieht, wissen wir nicht, da sich das Staatswesen in diesem speziellen Punkt merkwürdig bedeckt hält. Was die Abschottung angeht, kann der Magical Mystery Mix mit einigen Gräuelmärchen aufräumen – ein Staat, der Internetcafés unterhält, ist ja wohl nicht im Ernst „ hermetisch abgeriegelt“. Die Sendung Eures Vertrauens war vor Ort, hat recherchiert, reichlich Original-Töne gesammelt und kann jetzt analog, ehrlich und authentisch die aufregende, innovative Atmosphäre im Internetcafé von Pjöngjang präsentieren!
Der rastende Reporter Bdolf berichtet direkt aus der Lokalität, Mixmaster Maninouk unterlegt das diverse Digitalgeschehen mit aufregenden Ethno-Tunes und vertrackten koreanischen Buddhisten-Gospelrhythmen. Get the flavour!
Sei dabei! Am Dienstag den 5, August, auf der digital-kosmopolitischen Welle 102,3 MHz, 22 Uhr. „Holidays in Northern Korea – where you’ll kiss ass or crack“ (Dead Kennedys)
Der Magical Mystery Mix im Juli 2003
„Das Hybrid-Bubenuniversum“ oder „Enter the Geriatrix!“
Einige konservativere PH-Studentinnen und Studenten halten noch an ihr fest, der Pop-Literatur! Gewieftere Zeitgenossinnen und Zeitgenossen versuchen das sinkende Schiff (Marke: „Alles verpestender Schrotttanker“) zu verlassen, und dabei sorgsam die Hinweise zu vernichten, dass diese Fehlgeburt einst von ihnen goutiert wurde. Mühsam tarnen sie sich hinter Martin-Walsers-Studienratshaarausfallschinken, in der Hoffnung, es glaube noch irgendwer das Ammenmärchen „Dahinter stecke immer ein kluger Kopf“ – aber: ganz im Gegentum!
Nur wenige wissen es – die wahre Popliteratur fand in unseren großen Bubenland-Buchreihen statt. „Das neue UNIVERSUM“, „Durch die weite Welt“ und, besonders bewusstseinserweiternd, in der realsozialistischen Gegenveranstaltung „ Urania Universum“. Stuckrad-Barré, Lebert und Konsorten – ergreift einen anständigen Beruf und geht euch schämen – ihr habt vergessen, dass wer immer nur mit sich selbst spielt, irgendwann blöd wird – das wahre Leben spielt woanders ...
Und dort spielt auch die Musik: Mixmaster Maninouk serviert exaltierten Pop, wissenschaftliches Geräusch und den Sound der hippen Cognoscenti – Deklamator Bdolf leiht streng ausgewogen sowohl dem falschen wie dem wahren POP seine Stimme – mögen die Engel entscheiden!
„Solcherlei Sorgen mit Tausendstelsekunden und dem aerodynamischen Verhalten von Hemd und Hose plagten die alten Griechen noch nicht. Sie kämpften nackt in der olympischen Arena. Doch auch dort wachten Kampfrichter streng über die Einhaltung von Regeln. Beim Pankration – einer 648 v. u. Z. ins antike olympische Programm aufgenommenen Mischung zwischen Faust- und Ringkampf war alles erlaubt, ausser Beissen und Kratzen. Die Kampfrichter straften die Akteure bei solchen Regelwidrigkeiten gleich während des Wettkampfes mit Rutenschlägen. Im modernen Sport werden Unkorrektheiten weniger handgreiflich, aber ebenso strikt geahndet – mit Ermahnungen, Verwarnungen, Punkteabzügen, gelben und roten Karten, Sperren oder Disqualifikation.
In den 80 Jahren moderner olympischer Geschichte sind die Sportler schneller, stärker und auch klüger geworden. 1896 in Athen belächelte man den ersten Tiefstarter, Thomas Ed Burke, als er in die Hocke ging, statt wie die anderen stehend das Startsignal zum 100-m-Lauf zu erwarten. 1936 grub Jesse Owens seine Startlöcher noch eigenhändig ...“
(aus Urania Universum, Band 23, Leipzig 1977)
Sei dabei! Am Dienstag, den 1. Juli um 22 Uhr auf der Welle der hybriden Popliteratur und der entschiedenen Popperbekämpfung 102,3 MHz! Enter the Geriatrix!
Der Magical Mystery Mix im Juni
Köpfe und Tröpfe
Überall Prominente. „Prominente sind die Kotze Gottes!“, meint Wiglaf Droste. Und hat Recht damit. Manche erinnern sich noch: früher gab es anscheinend Persönlichkeiten, die nicht nur prominent waren, sondern auch Vorbilder sein konnten. Gerade für junge, heranwachsende Menschen, dringend angewiesen auf etwas, was Maßstab sein kann.
Unter diesem Aspekt analysiert der Magical Mystery Mix VIPs, Prominente, Politiker und Künstler aus Geschichte und Zeitgeschichte – kurz alle, die im Rampenlicht stehen. Und erteilt ihnen die Prüfplakette „Die Guten ins Töpfchen, die Schlechten ins Kröpfchen!“ Damit wird diese gesellschaftskritische Sendung einmal mehr der Verantwortung gerecht, jungen Menschen Weisung und Weg sein zu können. „Das Geschlechtsleben des Präsidenten wird über das Schicksal der Nation entscheiden!“, so formulierte es einmal das „Living Theatre“ in einem damaligen Anti-Vietnam-Kriegstheaterstück. Und so ist es auch heute! Präsi Bush und seine tolldreisten Abenteuer und Schelmenstückchen, Schröder Gerhard und wo er übernachtet, wenn er nicht bei Doris Köpf übernachtet ... und was zu Tage kommt, wenn man die Bettdecke über Dieter Bohlen lüftet – eine veritable Chronique Scandaleuse – und wir warnen und mahnen! Nie wieder soll ein junger Mensch irregeleitet werden und falschen Götzen folgen, respektive um nur golden angemalte Kälber tanzen!
Mixmaster Maninouk spielt Prominentenschlager und Pophymnen, der Bdolf liest aus dem Großen Buch der Sünden und wieder heißt es: „Mene Tekel Upharsim!“ – „Gewogen und zu leicht befunden!“
Praktischerweise hat der U-Books-Verlag zu Augsburg zur Sendung passendes Kursmaterial veröffentlicht – es hört auf die Nummer ISBN 3-935798-14-8 (hier im Städtel z.B. bei Flight 13 erhältlich).
Sei dabei! Am Dienstag, den 3. Juni, 22 Uhr, auf der Welle der leuchtenden Vorbilder, der abschreckenden Beispiele und der lehrreichen Gleichnisse 102,3 MHz!
Der Magical Mystery Mix im April 2003
Inge Meysel – Superstar
Angeblich sucht Deutschland den Superstar – das Komitee für entschiedene und kompromisslose Dogmatik beim Magical Mystery Mix weiß und verfügt jedoch: „Superstar“ kann nur werden bzw. sein, wer in einem Andy-Warhol-Film mitgespielt hat und dadurch für wenigstens fünfzehn Minuten Ruhm gut war!
Wenige wissen es – unsere beliebte Volksschauspielerin Inge Meysel hatte eine kurze, aber intensive Arbeitsbeziehung zu dem charismatischen New Yorker Kunstgott! Daher darf mit Fug und Recht gesagt werden: „Inge Meysel – Superstar!“ Wie blass dagegen die kleinen Habenichtse, die in der satanischen RTL-Schwurbelsendung um ihre Fahrkarte zum Ruhm betteln dürfen ...
Genauso wenig bekannt bzw. verschollen ist die kurze, aber künstlerisch wertvolle Gesangsepisode dieser enigmatischen Diva. So dürfte einem breiteren Publikum entgangen sein, dass Inge Meysel lange Zeit für die Rolle der Sängerin bei „Velvet Underground“ nominiert war, bis Nicola Päffgen ihre „sehr direkten“ Kontakte zu Lou Reed spielen ließ ...
Der Magical Mystery Mix wird Leben und Werk dieser Göttin eingehendst beleuchten, unter besonderer Berücksichtigung der lange verschollenen Episoden in ihrem intensiven und schnellen Leben – auch die dunklen Seiten werden durchaus nicht ausgespart, zum Beispiel, warum ihr unehelicher Sohn Daniel, heute in der benannten RTL-Show, sozusagen in den Fußstapfen der großen Mutter, lange Zeit in einem Heim für Schwererziehbare zubringen musste ...
Mixmaster Maninouk wird die superben großen alten Lieder der Femme Fatale zur Darbietung bringen, Filmmusiken aus UFA-Sittenfilmen werden eingeblendet werden und Chefmoderator Bdolf lässt die große alte Dame zu allen neuralgischen Punkten zu Wort kommen ...
… Er drehte sich zu mir um: „So, das war's. Ich ziehe mich jetzt um, dann gehen wir essen.“ Ich wusste, auf was ich mich einließ, aber Angst? Nein, schließlich war ich ein Berliner Mädel und bei mir hatten sich schon einige die Zähne ausgebissen.
Während des Essens fragte er unvermittelt: „Um Himmelswillen, warum bist Du denn in Zwickau? Gab es denn kein anderes Engagement?“ Ich lachte ihn an: „Warum geben Sie eine Vorstellung in Zwickau, gibt es denn keine Großstädte mehr?“
Wir hatten einen lustigen Abend. Nach dem obligaten Glas Sekt sagte er: „Wollen wir gehen?" Es war mir völlig klar, was diese Aufforderung bedeutete, und ich sagte: „Großer Hellseher, Sie müssten doch wissen, dass ich noch Jungfrau bin. Und ich möchte es eigentlich noch eine Weile bleiben!“
Er kriegte einen Lachkrampf: „Eine Jungfrau in Zwickau, und das mir!“
Ich hatte ihm während des Essens erzählt, dass ich in den Monaten Juni, Juli, August in Kolberg an der Ostsee spielen würde, und so verabschiedete er mich unter aufregenden Küssen vor meiner Haustür mit den hellseherischen Worten: „Vielleicht also dann eine Jungfrau in Kolberg.“
Nein, bis Kolberg habe ich es nicht mehr geschafft – mein Oberspielleiter hat meinem Jungfrauendasein ein Ende bereitet. Immerhin war ich schon 20 Jahre alt – und einmal musste es ja sein ...
(Inge Meysel, „Frei heraus – mein Leben“, S. 84)
Seid dabei! Auf der Welle der absoluten, wahren! Superstars, am Dienstag, den 1. April, 22 Uhr MEZ, 102,3 MHz und den diversen Hi-Fi-Kabelkanälen!
Der Magical Mystery Mix im März 2003
Zundelfrieder!
Der Triumph der Teilmundartdichtung
Identität und Authentizität beherschen seit Jahren allenthalben die Diskurse – der Magical Mystery Mix hat es sich deshalb nicht nehmen lassen, sich auf die gefahrvolle und beschwerliche Recherche nach diesen kostbaren Gütern zu begeben.
Und er wurde fündig in der durch die sogenannten "Hebel-Gesetze" bestimmten Teilmundartdichtung! Der geniale markgräfler Dichter Johann Peter Hebel gab uns unmissverständliche und ultimative Anweisungen zum Schreiben und Rezitieren von Teilmundartdichtung ... Will man die Segnungen dieser seelenvollen und gemeinschaftsstiftenden Kunst einbringen, so darf man keinen Milimeter von dessen Weisungen abweichen – lange verschollen und nur einem ausgesuchten kleinen Kreis von Verschwörungspraktikern zugänglich, so werden sie nun erstmalig auch einem breiteren Publikum enthüllt werden!
Passend zum Fastnachtsdienstag wird der Magical Mystery Mix die erstaunlichen Abenteuer von Zundelfrieder, dem Robin Hood des Markgräflerlandes, und seiner Getreuen im Kampf gegen Kapital, Korrumption und Kryptofaschismus, endlich einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich machen!
Der Mutterspröchler der ersten Stunde, Bdolf, erhebt seine kehlige Stimme zum Vortrag der erstaunlichsten Begebenheiten, Mixmaster Maninouk bringt die Plattenteller mit Mundartrock und Vorgebirgszonenjodlern zum Kochen, der Geist Johann Peter Hebels wacht als Master of Ceremony über den dogmatisch korrekten Ablauf der Feierlichkeiten!
Seid dabei! Am Dienstag, 4. März 2003 um 22 Uhr auf der Welle von Identität und der schönsten Sprache der Welt, dem Teilmarkgräflerischen, 102,3 MHz oder auf den diversen Kabelfrequenzen deiner Heimat
Der Magical Mystery Mix im Februar 2003
Veränderungen!
Das neue Jahr ist schon wieder einen Monat alt, also Zeit und Gelegenheit für den Magical Mystery Mix, eine Bilanz zu ziehen. Ist überhaupt noch etwas wie im Jahr zuvor? Oder heißen die Zeichen der Zeit nicht vielmehr: totale, absolute, vollkommene Veränderung?
Umwertung der Werte, Umsturz des Bestehenden, das Oberste wird zuunterst gekehrt, ein Land außer Rand und Band. Die Bürger/innen gehen auf die Barrikaden und beleidigen die Regierung – Bierbüchsen wegschmeißen wird zu einem exklusiven Vergnügen, nur noch die Reichen und Erfolgreichen können es sich leisten, das blecherne Gold den Mitmenschen in den Vorgarten zu ballern – Gerhard Schröder übernachtet, wenn zuhause in Hannover, nicht mehr daheim, sondern anderswo – Briefmarken werden billiger, Sozialabgaben teurer – Denken findet nur noch in Euro statt, nicht mehr in den alten Metern und Zentimetern, Pfunden und Kilos – Raider heißt jetzt Twix – die Tabaksteuer wird für gegen den Terror verwendet, deswegen gibt’s aus dem Automaten eine Ziggy weniger – Schwarzfahren wird teurer, weil die Fahrpreise gestiegen sind, das heißt Gerechtigkeit – Krieg heißt jetzt Frieden – die Mauern der Stadt wackeln, weil die Musik sich geändert hat, Grönemeyer heißt jetzt Tekkno.
Auch Mixmaster Maninouk verändert Frequenz, Rhythmus, Klangfarbe und Stereobalance, der Bdolf weiß, dass ohne Veränderung selbst rollende Steine Moos ansetzen, deswegen leiht er seine Stimme den Deklamationen der innovativen Metamorphosen ...
"Beständig ist doch nur der Wechsel!" (Der Weiße vom Berg)
"Besen! Besen! Sei's gewesen! Sei fortan ein Zauberwesen!" (Harry "Pothead" Potter)
Transformiert Euch! Am Dienstag den 4. Februar, 22 Uhr auf der Welle der schnellen Totalumwandlungen 102,3 MHz!
Verwandelt Euch in RDL-Mitglieder! Denn Veränderung bringt’s
Der Magical Mystery Mix im Januar 2003
Die Heilung der Nationen – eine cannaboide Klarstellung
Ein gewittriger Spätsommertag 1977: der kürzlich unerwartet verstorbene Rudolf Augstein, der „SPIEGEL“-Mastermind, schleppt sich zu einer innerspanischen Flughafenzollkontrolle. Trotz seines Prominentenstatus lässt man ihn die Taschen leeren ... Und siehe da: ein schöner Batzen Hasch! Peinlich für einen VIP aus dem spießig-dumpfbiederen Deutschland. Um zu verhindern, dass der Skandal noch weiter aufgebauscht wird, musste er versprechen, in seinem Nachrichtenmagazin die einschlägige Politik der deutschen Regierungen nicht weiter kritisch oder gar ironisch zu kommentieren! Daher sah der Spätsommer 2002 einen merkwürdig reißerischen Artikel zum Thema „Cannabis“ in dieser Illustrierten. Unmittelbar darauf beschließen maßgebliche Kreise, dass die lauwarme Rot-Grüne-Koalition weitermachen darf.
Wieder wird das Thema „Cannabis“ Gegenstand von Debatten und Koaliationsverträgen! Grund genug, den Sachverhalt neuerlich zu durchleuchten, die Spreu vom Weizen bzw. Grass zu trennen, Pros und Contras ausgewogen abzuwägen sowie den Schall vom Rauch zu separieren.
Der drogenpolitische Sprecher des Vereins der Haslacher Briefmarkensammler e.V., Bdolf, wird vollkommen intoxikationsfrei Informationen zum Thema geben, Mixmaster Maninouk spielt Kiffermusik aus fünf Jahrhunderten, die Bundesgesundheitsministerin und die Drogenpolitische Sprecherin der Koalition haben definitiv ihr Nichterscheinen angekündigt.
Sei dabei auf der Welle der legalen Berauschung am Dienstag 7. Januar 2003 um 22 Uhr, 102,3 MHz!
Der Magical-Mystery-Mix im Dezember 2002
Weihnachten in China
Wenige wissen es: auch im Land der aufstrebenden Asiaten wird Weihnachten gefeiert! Unter dem Eindruck der großen Fortschritte des Kapitalistosozialismus herrscht sogar eine Art Dauerweihnachten! Das Reich der Mitte begegnet dabei natürlich seinen ganz spezifischen Problemen: so stellt die Konstruktion eines atomgetriebenen Riesendüsenweihnachtsmannes – erforderlich,um die ungeheure Bevölkerung in angemessener Zeit bescheren zu können – die chinesischen Ingenieurskader vor gewaltige Probleme ... doch sie werden gemeistert! Bei der Präsentation der einschlägigen Bemühungen und Anstrengungen darf selbstredend ein kleiner Weihnachts-Kulturvergleich China vs. Europa nicht fehlen, genauso wenig wie die Beschwörung einer Atmosphäre adventlicher Erwartung!
Der Bdolf trägt die Weihnachtsgeschichte auf Chinesisch vor, Mixmaster Maninouk spielt auf seinen glühweingestählten Plattentellern die schönsten chinesischen Weihnachtslieder!
„Zur Durchführung der proletarischen Revolution im Bildungswesen muß die Arbeiterklasse die Führung innehaben, müssen die Arbeitermassen daran beteiligt sein und an den jeweiligen Lehranstalten unter Mitwirkung von Kämpfern der Befreiungsarmee mit den Aktivisten unter den Schülern und Studenten, Lehrern und Arbeitern, die entschlossen sind, die proletarische Revolution im Bildungswesen zu Ende zu führen, die revolutionäre Dreierverbindung zu schaffen. Die Arbeiterpropagandatrupps sollen lange Zeit an den Lehranstalten bleiben, sie sollen an allen Aufgaben von „Kampf-Kritik-Umgestaltung“ an den Lehranstalten beteiligen und für immer die Lehranstalten leiten. Auf dem Lande sollen die verläßlichsten Verbündeten der Arbeiterklasse – die armen Bauern und unteren Mittelbauern – die Schulen verwalten.“
(Aus: Lao-Tse-Tung: „Die heiligen Drei Könige in Peking“)
Sei dabei! Am Dienstag, dem 3. Dezember, 22 Uhr auf der Welle des Adventsgeheimnisses, 102,3 MHz!
Der Magical Mystery-Mix im November 2002
Burroughs in Baden – die Badenova-Verschwörung
Nur wenige haben es noch nicht begriffen: unsere Heimat ist der Planet der Verschwörungen, der dunklen Machenschaften, der Intrigen und der seltsamen, schwer fasslichen Bewegungen hinter vermeintlich vom Wind gebauschten Vorhängen ... Und die Sprache ist ein Virus aus dem Weltall. Wegen Beleidigung des amerikanischen Präsidenten mußte die bisherige Justizministerin gehen (wollte sie Drogen legalisieren? Fürchteten die Alkoholkonzerne um ihre Pfründe?). Der Beleidigte höchstselbst plant einen Krieg im heißen Wüstensand, um sein eigenes Ziehkind von den Schalthebeln der Macht zu vertreiben.
Spione, Agenten, Gegenspione, Doppelagenten, Dreifachspione, mit Bewußtsein begabte Software – alles ist in Bewegung, es wird konspiriert, gegenkonspiriert und gegengegenkonspiriert – alles, was sich einen Hut tief ins Gesicht ziehen kann, ist unterwegs ... da ist auch die Nova-Polizei nicht weit – und wo sie aktiv wird, ist es nur ein kleiner Schritt zur Badenova-Verschwörung ...
Trotz seines Ablebens war der Schriftsteller und Evolutionsagent William Burroughs in Baden unterwegs, um zu recherchieren, wer denn nun hinter dem Einsturz der zwei Babylonischen Türme stand – letzte noch aktive Werwolf-Einheiten der Nazis? Hassan il Shabbah, alias der Weiße vom Berg? Die Neobolschewisten? Triaden? Die FDP?
Quadrupelagent Bdolf mit dem Notizblock und Mixmaster Maninouk mit dem Battlemixer haben sich in den Schattenwurf des Meisters begeben und seine Ermittlungen begleitet. Heraus kommen Wort und Ton konspirativster Natur – so geheim, daß der Magical Mystery Mix selbst die Ergebnisse ihrer Nachforschungen nicht vorherzusagen wagt ...
„Der Generalanwalt für Furcht gab gestern die Entdeckung bekannt, ‚dass das Nepotismus-Geschrei ein neues Material bilden könnte, das für den Präsidenten schädlich ist‘ – Eine heimtückische Form überdichten Quarzes, während extrem kleine Partikel sich bei Lyndon B. Johnson in die Politik mischten – Ein weiterer Mineral-Amerikaner wurde durch Meteoriten-Einschlag gebildet – ‚und das würde einen großartigen, guten Redner abgeben‘, sagte er.
An diesen Tischen findet man sich tatsächlich anrempelnde Diplomaten – Einige Verdrängungen eines gelassenen und gefeierten Rosengartens, aber ideal für die Abläufe eines ruhigen Restaurants mit Blick auf den Fluß – Polizei-Muskeln und Gesetze sind keinerlei Gegenmittel für das weitverbreitete öffentliche Petting in Essensschlangen, erklärte die Sowjetunion gestern – Prompt brandmarkte der Anti-Amerikaner Kennedys moribunde Position des Beharrens ...“
William Burroughs „NOVA EXPRESS“
Sei dabei – am Dienstag, 5. November, 22 Uhr, auf der Frequenz der ultimaten Verschwörung 102,3 Mhz!
Veranstaltungsdurchsage:
Samstag, 30. November 21 Uhr JOS FRITZ CAFÉ: Der Bdolf liest – DJ Walter Kruse legt auf – Psychedelikatessen zum Advent!
Der Magical Mystery Mix im Erntemonat Oktober!
„Schotendank“
Die Gesichter verfärben sich grün, die Mundwinkel neigen sich bedenklich nach unten, nicht unähnlich Uhrzeigern mit Erektionsschwierigkeiten: das soll der Sommer gewesen sein? Und dann die Zeichen, die bedenklich auf den Herbst deuten? Da hilft kein Jammern und kein Klagen: die Ernte muss in die Scheuer, auch wenn Mann und/oder Frau lieber am Baggersee herumlümmeln würde ...
Und schon feiert man wieder Erntedank, ganz besonders bei einer seltenen und gar köstlichen Frucht: der gemeinen Schote!
Die Schote ist ein Gemüse, das entweder bei der Nacherzählung schräger, seltsamer oder bedenklicher Alltagserlebnisse anfällt, aber, nur wenige wissen es, viele können es nur ahnen, auch bei der literarischen landwirtschaftlichen Produktion.
Der Magical Mystery Mix hat die Ernte in die Scheuer gefahren, dankt der Göttin für den reichen Segen und sichtet die Ausbeute. Mixmaster Maninouk spielt traditionelle Erntedankweisen, der Heterosexuellenchor der Landjugend intoniert stimmungsvolle Lieder zum Thema und der Bdolf leiht sein Sprechorgan den schönsten Schoten!
„Unbeeindruckt quatschte er weiter, ohne zu erkennen, dass das Thema Studium für Nichtstudenten in etwa so aufregend ist, wie die Lektüre eines Buches über Basaltsteinesammeln. Doch immerhin brachte Jan mich dazu, mich meiner eigenen frühen WG-Tage zu entsinnen, mich an Zeiten zurückzuerinnern, als ich mehr Sex als warme Mahlzeiten hatte und wünschte, es sei umgekehrt. Anfangs war mir diese gemeinschaftliche Wohn- und Lebensform durchaus attraktiv erschienen. Es war klar geregelt, wer wann mit Staubschippen dran war und dass man die Küche besser nicht betreten sollte, um die Testreihe, ob aus schmutzigem Geschirr neues Leben entstehen kann, nicht zu gefährden. Als wir dann wussten, dass unser Experiment von Erfolg gekrönt war, konnten wir die Küche dennoch nicht betreten. Erstens brauchte die Lebensform so etwas wie ihr eigenes Reich, zweitens war sie sehr aggressiv und hatte Reinhold bereits zweimal gebissen ...“
(aus: Laabs Kowalski, „Das Grauen lauerte in der Studenten-WG“)
Danket der Göttin für die reiche Schotenernte!
Seid dabei am Dienstag, den 1. Oktober um 22 Uhr
auf der Welle der feucht-fröhlichen Schoten 102,3 MHz!!!
Der Magical Mystery Mix im September 2002
"Außerirdisch und Spaß dabei!"
Über eine bestimmte Bevölkerungsgruppe weiß man sehr wenig: über die Außerirdischen! Diesem Mißstand will der Magical Mystery Mix abhelfen.
Über die Außerirdischen und ihre Integration in die Gesellschaft muß viel Information verbreitet werden, haltlose Vorurteile dürfen nicht länger einer toleranten Koexistenz im Weg stehen, nie wieder darf die faschistoide Parole "Außerirdische raus – Deutschland den Deutschen", wie neulich in Seifenhennersdorf, in diesem Land ausgegeben werden! Wertvolles Faktenwissen, aber auch subjektiv gefärbte Berichte von Betroffenen werden diese Bewußtseinslücke zu schließen versuchen und die Bewegung hin zu einem harmonischeren und verständnisvollerem Zusammenleben befördern – denn wie soll man verstehen, was man nicht kennt?
Der Magical Mystery Mix hat alle Fakten, Aussagen und Thesen zum Thema zusammengetragen und kann nun die einzelnen Steine zu einem farbenprächtigen Mosaik zusammensetzen: außerirdisch und Spaß dabei! Wie sie leben, wie sie lieben, was sie lieben und wie sie es schaffen, rechtzeitig ihren Müll für die Müllabfuhr hinzustellen ...
Der Außerwelt-DJ Kurt Maninouk hat eindrucksvolle Beispiele aus dem reichhaltigen Klangschaffen der extraterrestrischen Brüder und Schwestern gesammelt, Exoethnologe Bdolf stellt die Ergebnisse seiner Forschungen, Recherchen und Befragungen vor. Nie wieder erdschwer, alle total alien!
"Wenn es die Außerirdischen einmal wirklich geben würde, hätte ich anfangs bestimmt nur wenig Angst; denn meine Neugier wäre größer als meine Furcht. Es käme mir vor, als wenn das Leben von neuem anfangen würde. Es wäre für mich das größte Erlebnis meines Lebens. Alles wäre anders. Ich wäre von Neugier und Spannung besessen und ich würde versuchen, möglichst alles über die Außerirdischen zu erfahren – durch Zeitung, Fernsehen, Radio und so. Mein größter Wunsch wäre, die Extraterraner zu sehen, zu fühlen und alles über sie, ihre Herkunft usw. zu wissen. Ein bißchen Angst hätte ich aber schon vor ihnen, denn man wüßte ja nicht, ob sie gutartig oder bösartig sind ..."
(Jakob Schäuffelen, 11 Jahre alt)
Triff sie alle! Am Dienstag, den 3. September 22 Uhr auf der Welle kosmischer Begegnung 102,3 MHz!
Fühl sie, schmecke sie, berühre sie!
Der Magical Mystery Mix im August 2002
Gesundheitsfürsorge der besonderen Art!
Alles jammert über die mangelnde Gesundheitsfürsorge in der Bundesrepublik Deutschland – Kosten zu hoch, Nutzen zu niedrig, Kunstfehler allerorten ... Der Magical Mystery Mix, wie immer auf der Seite der direkten Aktion, jammert nicht, sondern handelt: flugs die Wissenschaft befragt, das gute alte Kräuterbuch gewälzt und kräftig Doktorspiele gespielt – schon kann man einer besonders gefährdeten Bevölkerungsgruppe, den Freundinnen und Freunden geheimnisvoller cannaboider Pflanzen und Zubereitungen mit Rat und Tat zur Seite stehen!
Wie bekommt man auf die angenehmste und gesündeste Art die so beliebten rauschspendenden Moleküle in die Gehirnwindungen? Mit dem geringsten Risiko für Gesundheit und Geldbeutel? Mit dem klassischen Dreiblättler oder doch lieber mit einem High-Tech-Verdampfungsgerät? Umso wichtiger, selbstredend, da neuartige medizinische Anwendungen ins Haus stehen – und Gesundheit ist ein hohes Gut!
Kräuterdoktor Kurt Maninouk fand in aufopferungsvollen Selbstversuchen den vollidealen THC-Sound, Krankenkassentorwart Bdolf besuchte ein Fortgeschrittenenseminar für medizinische Vortragstechnik und wird der Wissenschaft seine Stimme leihen. Süße Düfte, berauschte Klänge, nützliche Hinweise: ein Rundum-sorglos-Servicepaket!
"Legalize it
and I'll advertise it!"
(Peter Tosh)
Sei dabei! Am Dienstag den 6. August 22 Uhr auf der Welle fortschrittlicher Gesundheitsberatung 102,3 MHz – der Magical Mystery Mix als heilsamer Service: Turn on – Tune in – Drop out!
Der Magical Mystery Mix am 2. Juli 2002
Singet dem Herrn ein Lied – Sakropop, der einzig wahre Underground!
Punk? Hardcore? Death Metal? Alles Stoff für Weicheier! Der einzige noch wirklich existierende Underground heißt Sakropop! Vollkommen unbeobachtet von den korrupten, satanisch infizierten Medien und einer indolenten Weltöffentlichkeit existiert ein farbenfrohes Klangschaffen in seinem völlig eigenen Paralleluniversum.
Der Magical Mystery Mix wird einer völlig unvorbereiteten Öffentlichkeit einige staunenswerte Klangbeispiele aus diesem furiosen dissidenten Klangkosmos zugänglich machen, nicht zu kurz kommen werden sachdienliche schwerstintelektuelle didaktisch-analytische Anmerkungen.
Der Diözesankirchenmusikbeauftragte Kurt Maninouk bedient die Gebläseorgel, den Plattenspieler und den Liednummernanzeiger, Meßdiener Bdolf trägt aus der einschlägigen Fachliteratur vor, bekannte Ensembles des Genres präsentieren ihr dem HERRN wohlgefälliges Klangschaffen, das Publikum entdeckt: es gibt Härteres als rückwärts abgespielte Schallplatten von norwegischen Neuheidennazideathmetalbands!
"Die ’Osterband’ besteht in dieser Form seit dem Frühjahr 1993. Mit der musikalischen Gestaltung der Kar-Ostertage 1993 trat sie in die Fußstapfen der alten ’Osterband ’, die nun ’Feuersteine’ heißt. In den vergangenen Jahren war die Musik der ’Osterband ’ auch zu einigen Gelegenheiten außerhalb der Osterzeit zu hören. Doch die musikalische Ergänzung der Kar- und Osterliturgien des Jugendhauses Burg Feuerstein sind das Hauptanliegen der Band. Der Bogen, der sich in den Liturgien von der Mahlgemeinschaft des Gründonnerstags über Leid und Tod am Karfreitag bis zur Lebendigkeit und Fröhlichkeit der Auferstehungsfeier spannt, wird natürlich auch in der Musik deutlich hörbar. Bedrückte und spröde Arrangements liegen an Ostern ganz nahe bei melodiösen und ausgelassenen. Diese Bandbreite und Vielfalt kennzeichnen auch die Liedauswahl der ’Osterband ’ auf dieser CD. Karfreitag und Osternacht ergänzen sich. Durch feste Bestandteile der Kar– und Osterliturgien angeregt, sind im Laufe der Jahre auch einige Osterkompositionen entstanden. Ein Antwortruf für das Fürbittgebet am Karfreitag, ein Friedenskanon und ein Sanctus-Lied für die Osternacht sind auf dieser CD zu hören."
(aus dem Booklet der Split-CD Chor / Feuersteine / Osterband: Spielräume. 50 Jahre Musik am Feuerstein)
Komm zur Andacht am Dienstag, 2. Juli um 22 Uhr auf der Welle des geistlichen Liedes und des Rockens bis zur Erlösung
102,3 Mhz!
Der Magical Mystery Mix im Juni 2002
Tchatcha Nouga
Der Frühsommer ist eine willkommene Gelegenheit, Verbrechen zu begehen. Die laue Luft und die schwülen Nächte verlocken geradezu zu Abwegen. Um so wichtiger, daß da noch jemand ist, der diesen Dingen nachgeht! Jawohl, die Polizei! Deswegen begeben wir uns in einen richtigen Krimi. Aus Frankreich. Tito Topin hat ihn geschrieben. Und das sehr gut.
Kommissar Zufall Bdolf leiht den Schurken wie den Ordnungskräften seine Stimme, Polizeioberwachtmeister Kurt Maninouk macht dazu den richtigen Revierpartysoundtrack.
Und Tchatcha Nouga ist der Name einer zwanzigjährigen, aufreizenden und rebellischen jungen Frau, die drauf und dran ist, mit ihren Freunden aus der Unterwelt einen Supermarkt zu überfallen und um seine Tageseinnahmen zu erleichtern ...
„Eine unbedeutende Mitteilung knisterte über den Polizeifunk. Er hätte zu einem Stück Sandwich nicht nein gesagt, wenn der Antillaner ihm was angeboten hätte, doch der verschlang sein Brot so schnell, daß Gonzales Zweifel kamen, ob er noch Zeit gehabt hatte, das Papier zu entfernen.
Der Typ ist kein Scheunendrescher, sondern ein Gulag, dachte er.
„Mein Junge hat die Postangestelltenprüfung gemacht“, sagte Dumas.
„Da braucht man immerhin den Hauptschulabschluß“, meinte Irrtum anerkennend.
„Er hat schon immer Briefmarken gesammelt, da können Sie sich ja vorstellen ... Das ist ‘ne wahre Berufung.“
„Hatte er keine Lust, Bulle zu werden? Da ist die Aufnahmeprüfung noch einfacher, sozusagen geschenkt. – Für Polizeibeamte meine ich, nicht für Kommissare“, präzisierte der Antillaner, wobei er auf Gonzales‘ Reaktion lauerte.
„Dafür ist mein Sohn zu dick“, antwortete Dumas.
„Der fährt total auf Fast Food ab. Einmal hat er vor meinen Augen sechzehn Hamburger hintereinander verdrückt. Nun ja, ich geb zu, das war an einem Sonntag ... Aber außerdem muß ich noch sagen ... mein Junge, das ist so einer mit Bart und langen Haaren, wissen Sie, was ich meine? Naja, und mit der Sauberkeit nehmen sie’s bei der Post nicht so genau.“
(Tito Topin, „Tchatcha Nouga“)
Kommt alle und empfangt die Frequenz des Polizeifunks 102, 3 MHz! Am Dienstag, den 4. Juni, pünktlich um 22 Uhr! Sonst polizeiliche Vorführung und Beugehaft!
Der Magical Mystery Mix im Wonnemonat Mai 2002
Ein Festival der Liebe
Jeder weiß um die Magnetizität zwischen den diversen Geschlechtern. Und oft auch noch innerhalb! Der schöne Monat Mai steht seit jeher im Zeichen der Liebe und der subtilen Erotik. Der Magical Mystery Mix kann deshalb nicht abseits stehen, wenn die Knospen sprießen und die Säfte schießen, sich das Mädel zum Knaben unter Fliederbüschen auf die Frühlingswiese legt. Und was könnte die Kraft der Liebe besser fassen als die schönste Blume unter den Künsten, die Poesie? Amor Bdolf trägt die schönsten Gedichte zum Thema vor, Satyr Kurt Maninouk spielt dazu die Panflöte. Alle vibrieren mit, wenn sich die flammenden Lippen zueinander neigen ...
„Ich hab genug.
Komm.
Zieh dich aus.“
(Günter Grass)
„In diesen Nächten“
In diesen Nächten friert mein Blut nach deinem Leib, Geliebte.
O, meine Sehnsucht ist wie dunkles Wasser aufgestaut vor Schleusentoren,
in Mittagstille hingelagert, reglos lauernd,
begierig, auszubrechen. Sommersturm,
der schwer im Hinterhalt geladner Wolken hält. Wann kommst du, Blitz,
der ihn entfacht, mit List befrachtet, Fähre,
die weit der Wehre starre Schenkel von sich sperrt? Ich will
Dich zu mir in die Kissen tragen wie die Garben jungen Klees
In aufgelockert Land. Ich bin der Gärtner,
der weich Dich niederbettet. Wolke, die
Dich übersprengt, und Luft, die Dich umschließt.
In Deine Erde will ich meine irre Glut vergraben und
sehnsüchtig blühend über Deinem Leibe auferstehn. „
(Ernst Stadler)
Kommt in der Garten der Liebe!
Am Dienstag dem 7. Mai auf der Frequenz subtiler Erotik und wonniglicher Frühlingsgefühle
102,3 MegaHerz!
Der Magical Mystery Mix im April 2002
Die FRÖSI-Bande
Der Schatten der Ostzone liegt auf dieser Republik! Die Politik beklagt das Scheitern der inneren Vereinigung. Die Vorbehalte breiter Bevölkerungskreise gegenüber unseren Brüdern und Schwestern aus der DDR beruhen zum größten Teil auf mangelnder Information. Dem wollen wir entgegenwirken.!
Dem Magical Mystery Mix gelang es, authentisches Material aus dem Innenleben unserer Landsleute zusammenzutragen. Hilfreich war dabei die autobiographische Erzählung „Die FRÖSI-Bande des Leipziger Autors Christian Wolter. Der junge Leipziger schildert darin seine denkwürdigen Abenteuer im nur scheinbar idyllischen Reich der Mecklenburger Seenplatte. Der Vollstrecker der Einheit, Bdolf, leiht den Vereinigungsverlierern seine Stimme, Schallplattenalleinunterhalter (ostdeutsch für „DJ“) Kurt Maninouk spielt dazu echt duften Ostrock!
„ ‚Nicht schlecht‘, meinte Sid, ‚aber Kinderkram im Vergleich zu dem, was ich zu der Zeit mitgemacht habe. Ich war in der militanten Punk-Szene von Berlin-Dahlem. Mit Riesenschleudern und Stahlkugeln haben wir die Scheiben von den Juwelieren glatt durchgeschossen. Einer mußte festhalten, einer hat gezogen und gezielt. Wir haben Rohrbomben gebaut. Ganze Straßenzüge haben wir abgesperrt und nur Faschoglatzen und Punker reingelassen. Jeder durfte die Waffen mit hineinnehmen, die er brauchte. Und aus dem Kessel rausgelassen wurde nur, wer sich nicht mehr rührte. So lief das, bis uns die Gegner ausgingen.‘
‚Ach ja? Sieht man dir gar nicht an, daß du so ein harter Fighter bist.‘
Sid Mayer wollte sich cool eine Zigarette anzünden. Doch der Wind blies ihm das Licht aus. Er meinte aber noch, er sei Ringkämpfer.
Voller Skepsis räusperte ich mich. Der gute Stoppel versuchte beflissen zu vermitteln:
‚Klar, Sid. Du bist von drüben. Wir hätten dabei sicher auch mitgemacht, konnten das aber nur im Fernsehen anschauen. Sogar der Osten hat es gebracht. 1. Mai ‘87 und so, kannten wir alles. Zwei Tage nach dem 9. November ’89 sind wir nach Hamburg gefahren, um uns die Hafenstraße anzusehen. Sind dort sogar bei zwei älteren Mädels eingezogen. Leider nur für ein paar Tage, dann war das Begrüßungsgeld alle und wir fuhren weiter nach Bremen, um uns dort neues abzuholen. Mit dem Terroristendasein wurde es zwar nichts, auch wenn wir uns mit unseren fünfzehn Jahren keine sinnvollere Existenz hätten vorstellen können. Immerhin haben wir in Hamburg das erste Mal gekifft, den ersten Punk gehört und die ersten richtigen Nutten gesehen. Und schon seit ’88 dem FC St. Pauli die Daumen gedrückt.
‚Kinderkram‘, warf Mayer ein, ‚Ich war schon immer Punk.‘ “
(Christian Wolter, „Die FRÖSI-Bande“)
Sei dabei! Auf der Frequenz der inneren und äußeren Einheit 102,3 MHz, zum Subotnik am Dienstag 2. April um 22 Uhr Ostzeit!
Der MAGICAL MYSTERY MIX im März 2002
Hellblau
Studenten aller Geschlechter sitzen in ihren Studierbuden, erforschen Zeit, Raum und Geschichte und hören dabei hippe Musik. Der Autor Thomas Meinecke hat ihr emsiges Treiben belauscht und darüber einen formidablen Roman verfaßt: „Hellblau“.
In ihm tummelt sich alles, was gut und teuer ist – Genderstudies, Rassismusforschung, Geschichte des Judentums und last not least – soulige Musik, abstrakte elektronische Klänge und die Frage, ob Michael Jackson nicht in Wirklichkeit eine Frau ist.
Kommilitone Bdolf wird diesem Roman seine Stimme leihen, Musikdekan Kurt Maninouk das Ganze unter Klang setzen.
„Freitag 26. Mai 2000. Mit geradezu quälender Langsamkeit schleppt sich der silberne Zug der Linie J über die schwindelerregende Williamsburg Bridge, um auf der anderen Seite des East River ins verhießene Schtetl einzutauchen. Vermillion hat mich schweigend bei der Hand genommen; am ersten Bahnhof nach der Brücke verlassen wir die U-Bahn, die hier eine Hochbahn ist. Mit klopfendem Herzen gehe ich neben meiner Freundin her, den Bahnsteig entlang, die steilen Stiegen hinunter, wo wir auf den Gehweg der belebten, im kühlen Schatten des eisernen Hochbahngerüsts liegenden Straße, den Broadway, treten. Ich habe eine schwarze Schirmmütze aus Baltimore auf dem Kopf. Vermillion trägt einen beinahe bodenlangen Wickelrock und eine langärmelige karolinische Bluse. Könnte ihre durch Haarspray fixierte Frisur tatsächlich für eine Perücke gehalten werden? Die spärlichen Stoppel, die ich mir während der letzten Wochen am Kinn stehen ließ, für einen Bart? Ein Windstoß läßt Vermillions Rock, für einen kurzen Moment, wie einen Vorhang aufgehen, läßt ihre sündhaft nackten Beine in der Mittagssonne leuchten. Erschrocken bleiben wir stehen und sehen uns um. Lediglich ein puertoricanischer Gemüsehändler lächelt uns von der anderen Straßenseite aus an und wirft uns eine spanische Vokabel, die wir nicht kennen, zu. Dann biegen wir, hinter fünf eifrig vor uns her eilenden Jünglingen in, trotz der enormen Hitze, schwarzen Mänteln, mit Zizes, schwarzen Hüten und wehenden Schläfenlocken, in die Marcy Avenue ein und passieren dort zunächst einige Mietskasernen. Angeblich fahren deren Aufzüge den ganzen Schabbes über durch und halten automatisch an jedem Stockwerk, damit die chassidischen Bewohner nicht gezwungen werden, einen verbotenen Arbeitsschritt, nämlich das Drücken des Fahrstuhlknopfes, zu vollziehen. Auf den Bänken vor den Gebäuden sehen wir aber auch lateinamerikanische Familien sitzen, deren erwachsene Mitglieder nicht selten in den Betrieben der Chassidim arbeiten. Kriminelle Übergriffe seitens der Latinos, etwa Diebstähle, werden von den Chassidim mit Prügelstrafen geahndet. Sie verprügeln die Diebe und dann lassen sie sie wieder laufen, weiß Vermillion. Als Brooklyns Polizei hier einmal aufkreuzte, um einen Chassid festzunehmen, bezogen die Polizisten solange Prügel, bis sie von dem Gesuchten wieder abließen. Die Frommen hatten ihr Gemeindemitglied nicht abführen lassen können, da ihm im Gefängnis keine koschere Kost gewährleistet sein würde. Vermillion: Wenn auch nur ein Mitglied gegen den religiösen Kodex verstößt, fällt die gesamte Gemeinde in Ungnade. “
(Thomas Meinecke, „Hellblau“)
Besucht die große Universität des Lebens!
Am Dienstag den 5. März, 22 Uhr s.t. auf der Frequenz der Hochschulreform 102,3 Megaherz
Der MAGICAL MYSTERY MIX im Februar 2002
Der Perry-Cotton-Mix
Wissenschaftliche Forschung beherrscht die Welt! Zum Beispiel Untersuchungen, wie sich die Kräfte unserer beliebten populären Superhelden potenzieren lassen. Herkömmliche Methoden, zum Beispiel nach den Mendelschen Gesetzen zu kreuzen und zu züchten, scheiden wegen ihrer Langwierigkeit aus. Bis dahin siegt das Böse. Und die Gentechnik ist noch nicht so weit. Bleibt nur der Remix, die Spezialität des Magical Mystery Mix. Zwei Superhelden werden zusammengemixt. Und die Bässe angehoben. Schon entsteht die ultimate Geheimwaffe gegen das Verbrechen, das Übel und die Schlechtigkeit der Welt: Perry Cotton! Der Weltraum- und Polizeibarde Bdolf deklamiert seine Heldentaten, Spacegroovemixmaster und Crimebuster Kurt Maninouk spielt dazu die Polizeiautohupe und die Umlaufbahnorgel.
Sei dabei! Am Dienstag den 5. Februar, 22 Uhr auf 102,3 Megaherz, der Welle der Superheldenaufmendelung! Nur potente Superhelden und Heldinnen können uns voranbringen!
Der Magical Mystery Mix im Januar 2002
Der aeronautische Sindbart oder die seltsame Luftreise von Niederkalifornien nach Crain
H.C. Artmann war ein guter Mann! Und weil er ein Guter war, hat er uns eine äußerst amüsante Geschichte hinterlassen: "Der aeronautische Sindbart oder die seltsame Luftreise von Niederkalifornien nach Crain".
In Landsknecht hängt er das Kriegshandwerk an den Nagel, erwirbt sich eine Montgolfiere (ein archaischer Heißluftballon) und begibt sich zusammen mit seinem treuen Freund, dem Bären, auf eine abenteuerliche Reise ...
Ballonkanonier BDOLF leiht dem weisen Meister die Stimme, Soundnavigator KURT MANINOUK bestimmt den musikalischen Kurs mit heiteren Weisen und nachdenklichen Liedern und zusammen gehen wir in die Luft!
"Ich, der ich die äußren reichtümber verachten hatte gelernt, beschloß daher das kriegerische hand- & feuerwerck an den nagel zu hängen, schluge tatsächlich einen solchen in die weiße wand meiner damaligen logis, und tat, was ich mir vorgenommen. Auf dem flohmarckte zu La Paz, was zu teutsch Friedens Statt heißet, verkauffte ich meinen berühmten husarenrock, der vormals ein Schrecken der feinde gewesen, gab die orden und ehrenzeichen, so ich unter Stanislaus von Aragonien hatte erworben, als draufgab dazu, dachte von ohngefähr an die auffschneider & prahlhänse die ihren weltlichen ruhm vom flohmarckte würden erwerben, und war meiner sache wohl zufrieden. ...
... Ich hatte mir gestern beim herrn Altamirano eine nagelneue montgolphiere gekauft! Sie lag, unaufgeblasen noch, im gemüsegarten der wittwe Lopetz, und der passagiercorb war ganz strohgelb und mit himmelblauen, seidenen bändern durchflochten. Ein junges lerchenpärchen hatte bereits sein nest hineingebaut und schickte sich an, eierlein auszubrüten. Es dachte wohl, das wär ein festes feld und keine fliegende welt ...
Einstweilen ginge ich in die buchhandlung "Zum Heiligen Sankt Cristobal" und fand nach längerem stöbern die "Prechtl'sche Navigationskunde für höhere Bürgerschulen", ein gleichermaßen prächtiges, wie nützliches lehrwerck über das flugwesen. Es kostete mich gantze dreizehn zechinen, worauf ich eine vierzehnte hinzugab, da ich mein futures aeronautentum nicht mit einer derart abergläubigen chiffre belasten und anheben wollt... " (Orthographie nach Text)
Sei dabei! Am Dienstag, den 1. Januar 2002, 22 Uhr, auf der Welle für luftige Ausflüge 102,3 Megaherz! Ein luftig-herziger Start in das hoffnungsschwangere neue Jahr!
Der Magical Mystery Mix im Dezember 2001
Kriegs- und Krisenweihnacht 2001
Deutschland an Weihnachten: es herrscht Krieg!
Der Kanonenofen bollert schwindsüchtig, mühsam gespeist mit den letzten im WaId aufgelesenen Wurzeln und Zweiglein, im Stühlinger herrscht die Scharia, brutal erzwungen von den wahabitischen Besatzungskräften, das Grün gehört den Taliban, über dem Rhein steht der Franzos und in Betzenhausen grassiert der Milzbrand.
Der Magical Mystery Mix will den Menschen in dieser trostlosen Lage Mut und ein bißchen Wärme spenden, deswegen bietet er packende Kriegsberichterstattung und ein patriotisches Antiterrorweihnachtshörspiel „Totaler Krieg – kürzester Krieg!“ (Transparent hinter Joseph Goebbels bei seiner berüchtigten „Sportpalast“-Ansprache 1944).
Kriegsberichterstatter Bdolf hat sich in die besetzten Gebiete vorgewagt, Frontfunker Kurt Maninouk scratcht dazu einen bunten weihnachtlichen Melodienreigen!
Sei auch Du bereit! Am Dienstag, 4. Dezember, 22 Uhr auf der Frequenz universellen Friedens 102,3 Megaherz!
Der Magical Mystery Mix im November 2001
"Fundamentalisten unter sich –
die Zeugen Jehova-Stuka wartet schon!"
Die jüngsten Ereignisse sprechen für sich: der religiös verbrämte Terrorismus feiert blutige Triumphe! Kein Wunder, daß eine derart erfolgreiche Idee Nachahmer findet! Fundamentalisten warten an jeder Ecke, manchmal sogar im buchstäblichen Sinn ... jeder kennt sie – die Zeugen Jehovas!
Sektenbeauftragter BDOLF hat ihre Schriften studiert, analysiert und dechiffriert und kennt nun den geheimen Pfad des Terrors! Kirchenmusik-DJ KURT MANINOUK legt dazu die offiziell als sündenfrei eingestuften Sounds auf! All good clean fun! Keine Negermusik, keine ekstatischen Zuckungen, kein entartetes Beatgeplärre! Sondern Klänge, die die ganze Familie in ihrer moralischen Widerstandskraft stärken.
Am Dienstag 6. November 2001, 22 Uhr auf der Welle weltanschaulicher Auseinandersetzungen 102,3 Megaherz. Sei dabei, beim Kampf der Ideologeme!
Der Magical Mystery Mix im Oktober 2001
„Die bunte Welt des Dr. Eisenmengele!“
Der Heumond 2001 steht ganz im Zeichen von Dr. Eisenmengele, dem charismatischen Prominentenmediziner. Dieser geniale Heilkundige für die Berühmten, die Reichen und die Schönen erlebt unglaubliche Abenteuer! Eben muß er seinen schärfsten Kollegen, den Kurpfuscher Dr. Frank, um die Ecke bringen lassen („Der Arzt, dem die Frauen vertrauen!“ – elender Aufschneider! Was ist dieser Wurm gegen die Erfolge von Dr. Eisenmengele beim schönen Geschlecht?), dann ist schleunigst die Bundesregierung zu heilen oder einem beliebten und erfolgreichen Sänger die Stimmbänder zu ölen ... dabei bleibt dem sympathischen Erfolgsmenschen immer noch genügend Zeit für die Liebe, die schönen Künste und das Studium positiver Kontoauszüge. Eine kleine Begebenheit aus der Schmankerlkiste des Toppmedinziners findet sich in diesem Heft. Zufällig ist aus der Feder des Medizinisch-Technischen Assistenten BDOLF dieser Tage eine kleine Dokumentation über den rührigen Gelehrten erschienen („Dr. Eisenmengele – Der Arzt der Rockmusiker", Ubooks Augsburg, ISBN 3-935798-34-2, in Freiburg bei Flight 13 erhältlich). Der Bdolf leiht die Stimme seinem Herrn, Oberpfleger Kurt Maninouk bedient die Decks auf dem Operationstisch – mit sterilen Beats, heilenden Klängen und oberschwesternschreckenden Breaks.
Dienstag 2. Oktober 22 Uhr auf der Welle der heilen Krankenkassenwelt 102,3 Megaherz- Komm auch Du zur Sprechstunde! Alle Kassen! Intensive Gesprächsmedizin!
Eine kleine Kostprobe findest Du hier.
Der MAGICAL MYSTERY MIX im September 2001
DER FLÜSTERER IM DUNKELN
Pünktlich zum Herbst, zum mählichen Übergang in die schummerige, kalte Jahreszeit, widmet sich der MAGICAL MYSTERY MIX dem gepflegten Schauder.
Der bemerkenswerte Schriftsteller H.P. Lovecraft lieferte den äußerst interessanten Erlebnisbericht eines Aussiedlerhoflandwirts, der Außerirdischen begegnet. Ein Problem, dem sich die EU, die Schutz,- und Schirmherrin der unterprivilegierten Nährständler, bisher hartnäckig verschlossen hat. Dies muß nun anders werden!
UFO-Schulschiffkadett BDOLF leiht dem morbiden Autor seine Stimme und senkt mit seinen Schilderungen die Zimmertemperatur. Mixmaster MANINOUK zieht alle Register der Gruselorgel des Dr. Phibes – tiefe Frequenzen und pochende Beats, gepaart mit den atonalen, grotesken telepathischen Gesängen der Fremdweltler untermalen den Ausflug in das nackte, gewalttätige GRAUEN!
Am Dienstag den 4. September 22 Uhr auf der Welle des ausweglosen Schreckens 102,3 MHz – Spüre, wie sich Deine Körperbehaarung aufrichtet!
"Als ich Brattleboro verließ, beschloß ich, nie mehr nach Vermont zurückzukehren, und ich bin ziemlich sicher, daß ich diesem Vorsatz treu bleiben werde. Diese wilden Berge sind sicherlich Vorposten einer schrecklichen kosmischen Rasse – was ich um so weniger bezweifle, seit ich gelesen habe, daß ein neunter Planet hinter Neptun entdeckt worden ist – wie es diese Wesen vorausgesagt haben. Die Astronomen haben ihm – ohne sich dessen bewußt zu sein – einen fürchterlich zutreffenden Namen gegeben: "Pluto". Für mich steht außer Zweifel, daß es kein anderer als er dunkle Yuggoth ist, der hier entdeckt wurde – und mich schaudert, wenn ich mir auszumalen versuche, warum seine monströsen Bewohner so daran interessiert sind, daß er auf diese Weise und gerade zu dieser Zeit bekannt wird. Vergebens versuche ich mir einzureden, daß diese dämonischen Kreaturen sich nicht auf eine neue, für die Erde und ihre normalen Bewohner schädliche Politik umstellen wollen.
Aber ich muß noch vom Ende dieser schrecklichen Nacht in dem Bauernhaus erzählen. Wie ich schon sagte, fiel ich schließlich in einen unruhigen Halbschlaf, einen Halbschlaf, der von Traumfetzen erfüllt war, in denen monströse Landschaften auftauchten. Wovon ich eigentlich aufwachte, kann ich nicht sagen, aber daß ich tatsächlich zu einem bestimmten Zeitpunkt aufwachte, dessen bin ich mir ganz sicher. Mein erster, undeutlicher Eindruck war, daß die Dielen auf dem Korridor vor meinem Zimmer leise knarrten und sich jemand umständlich und vorsichtig am Türschloß zu schaffen machte ..."
(H.P. Lovecraft: Der Flüsterer im Dunkeln)
Der MAGICAL MYSTERY MIX im August 2001
STIMMEN ERKLINGEN!
Oft kommen besorgte Anfragen aus dem Kreis der Hörerinnen und Hörer: Talkmaster BDOLF redet doch immer so viel – müßte er eigentlich nicht längst heiser sein?
In der Regio gastiert auch dieses Jahr wieder das beliebte "Stimmen!"-Festival. Kurz – Stimmen sind in aller Munde, buchstäbliche Stimmen erklingen, ihre Rolle bei der Artikulation von Kunst und Kommunikation kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Darum will der MAGICAL MYSTERY MIX auch einmal anderen Stimmen die Gelegenheit zum Erklingen geben. Voicemaster MANINOUK wird einige Originalinterpreten in die Tonträgerabspieleinrichtungen bugsieren – Dichter werden ihre Werke vortragen, Synchrondolmetscherstimmen werden klassische Literatur zum Besten geben, Rezitation, Lesung, Sprechakte werden in kunterbunter Folge zu beliebten musikalischen Zwischenspielen arrangiert, der große Schweiger BDOLF wird in monomanischen Monologen deren Platz in Welt, Sein und Zeit erklären.
Am Dienstag, 7. August um 22.00 Uhr auf der Welle der gepflegten Artikulation 102,3 MHz – STIMM DICH EIN!
"Im Anfang war das Wort
und das Wort fing an zu schwätzen
in langen langen
viel zu langen Sätzen....!"
(E. Ionesco)
"Bevor ich einen Stimmritzenkrampf kriege, kipp ich mir lieber noch einen launigen Absinth über die Mandeln ..!"
(Der Alte vom Berg)
"Im dramatisch gestalteten Vortrag erschließt sich das Wesen der nordischen Kunst – noch viel mehr als im Tanzen von Buchstaben ...!"
(Rudolf Steiner)
Der Magical Mystery Mix im Juli 2001
Aus der Reihe: Welt im Wandel, heute:
Der Dosenpfandgedanke
Die Welt scheint für einen Augenblick den Atem anzuhalten: die Regierung plant die Einführung eines Dosenpfandes!
Wenige nur wissen: das Dosenpfand ist nach Wesen und Erscheinung nicht von der Idee der Dose an sich zu trennen! Der MAGICAL MYSTERY MIX unternimmt deswegen eine Tour d'Horizon durch Geschichte, Werkstoffkunde und Philosophie der Dose, dieser treuen Begleiterin der Menschheit von ihren frühesten Anfängen an.
Mixmaster MANINOUK legt deswegen die heißesten Dosen auf den Plattenteller, singt Dosenlieder und präsentiert die schönsten Choräle der Blechbüchsenarmee! Talkmaster BDOLF befragt die Weltgeschichte und lockt aus den deepesten Denkern die Wahrheit über Getränke in Weißblechmänteln!
Am Dienstag, den 3. Juli, 22.00 Uhr auf der Welle des geordneten Wertstoffrecyclings 102,3 MHz.
Laß auch Du Dir Dein Pfand zurückerstatten!
»Es gibt keine wahren Getränke in falschen Dosen!« (Theodor Adorno)
DOSE: (niederländisch, eigentlich »Koffer«) eckiges, rundes, ovales Gefäß mit Deckel aus Porzellan, Metall, Glas, Alabaster,Schmuckstein, Elfenbein, Holz, auch Kunststoff, in ihrer wahren, einzigen Gestalt, metaphysisch und real allerdings WEISSBLECH, v.a. im 18. Jhd. oft reich verziert (Miniaturporträts in Emailmalerei). Neuerdings mehren sich die Stimmen, die D. mit einem PFAND zu belegen.
(aus: Der Große Brockhaus)
Der Magical Mystery Mix im Juni 2001
Das Neue Universum – Wissen, Forschung, Abenteuer!
Im Juni wird der MAGICAL MYSTERY MIX auf Forschungsreise nach BUBENLAND gehen! "Das Neue Universum" ist eine Buchreihe für Buben, erscheint seit 1875 und schildert aktuelles und interessantes aus den Bereichen Wissen, Forschung, Abenteuer – allerdings seit der ersten Nachkriegsausgabe 1948 nichts mehr aus dem Wissensgebiet "Militär und Krieg". Diese Lücke werden wir eventuell schließen. Kommt mit, in das Land, wo man Brücken baut, ferne Länder bereist und dem Transpluto auf der Spur ist!
Lausbub BDOLF muß zur Strafe wissenswertes aus aller Welt referieren, Mixmaster Maninouk erprobt Kosmos-Selbstbau-Synthesizer der Marke "Kraftwerkmann", die Spulen zirpen und die Laubsäge singt! Und weil es der Magical Mystery Mix ist, sind uns auch die Damen im Bubenland hochwillkommen – kommt in den Club!
"Atomkernen kommt ein Drehimpuls (Spin) zu, was sich bildlich so verstehen läßt, daß sie um ihre Achse rotieren. Sie enthalten positiv elektrisch geladene Teiclchen (protonen) und elektrisch neutrale Teilchen (neutronen), Man kann die "Rotation" demnach als Umlauf elektrischer Ladungen um eine Achse auffassen. Bewegte elektrische Ladungen, so lehrt die Physik, erzeugen um sich herum ein Magnetfeld, genauer gesagt, ein magnetisches Moment entlang der Rotationsachse.
Feststellen, bis zu welchem Grad verzerrte Nachrichten entschlüsselt werden, d.h. wieweit sie von Versuchspersonen verstanden werden. Das einfachste Experiment besteht darin, der Versuchsperson eine verzerrte Nachricht vorzuspielen. Die Nachricht könnte einfache Anweisungen enthalten. Ist nun der Aufforderungscharakter der verzerrten Nachricht ähnlich wirksam wie der einer posthypnotischen Anweisung? Ist der eigentliche Inhalt der Nachricht verstanden worden?
Welche Drogen, falls überhaupt, verstärken die Fähigkeit, Nachrichten zu entschlüsseln? Ist diese Fähigkeit bei den einzelnen Versuchspersonen unterschiedlich? Sind verzerrte Nachrichten mit der eigenen Stimme der Versuchsperson wirksamer als solche mit anderen Stimmen? Ist die Wirkung einer Nachricht größer, wenn sowohl Ton als auch Bild eines Videofilms verzerrt werden? Diese bildliche Vorstellung hat freilich ihre Grenzen. So kommt Atomkernen mit geraden Anzahlen von Protonen oder Neutronen kein Drehimpuls und damit auch kein magnetisches Moment zu ...." (Zitat)
DAS NEUE UNIVERSUM – WILLKOMMEN IM BUBENLAND!
Am Dienstag, den 5. Juno, 22 Uhr auf der Welle des Wissens, der Forschung und des Abenteuers 102,3 Megaherz (werden wir auch etwas über das Wesen der Ultrakurzwelle erfahren?) –
Buben und Mädels, trefft Eure Pfadfindermeister!
Der Frühling lockt – der MAGICAL MYSTERY MIX präsentiert
am Di, den 1. Mai einen spannenden Trip in den schönen Maien
Erotische Liebesgedichte zum Wonnemond
„Nehme dann Jupiter mehr von seiner Juno es lasse
Wohler sich, wenn er es kann, irgend ein Sterblicher sein.
Uns ergötzen die Freuden des echten nacketen Amors
Und des geschaukelten Betts lieblicher knarrender Ton.“
J.W. GOETHE
Hach! Der Frühling beherrscht die Szene, liebreizende Zeit, die Hormone lösen sich aus ihrem Winterschlaf, die Säfte steigen und die Liebe meldet sich als Thema mit Macht zurück, in Wäldern und Auen finden sich Münder aufeinander, Hände werden ineinandergehalten und Herzen machen Bocksprünge ... Der MAGICAL MYSTERY MIX kann sich den Zeichen der Zeit nicht verschließen und untersützt Amor und Psyche bei ihrem Werk durch die Verbreitung von erotischer Lyrik. Der Bogen spannt sich von Oskar von Wolkenstein über Else-Lasker-Schüler bis in die heutige Zeit.
Der namhafte Erotomane Bdolf leiht den toten Dichtern und Dichterinnen seine säuselnde Stimme, Mixmaster Maninouk kreiert einen magischen Frühlingssoundteppichmix, der die Brücke zwischen Romantik, Zartheit des Gefühls und drängender Leidenschaft schlägt, zart wie Zephyrsgesäusel und rhythmisch wie der ewige Gesang der Körper bei ihren Verschmelzungen …
„Zwischen Knie und Sockenrand
ist erotisch ödes Land.
Schön ist zwar die Wade,
doch sie bringt's nicht. Schade.“
F.W. BERNSTEIN
Für einen lustbetonten Frühling die Welle lieblicher Lustbarkeiten:
Dienstag, 1. Mai, 22 Uhr auf den bewährten 102,3 Mhz!!!
Der Magical Mystery Mix im April 2001
"Die sieben Leben des Harald Juhnke"
Seit Jahren unterhält der beliebte Volksschauspieler Harald "Delirium Tremens" Juhnke die Nation mit seinen lustigen Kapriolen, seiner souveränen Schauspielkunst und seinem nicht zu unterschätzenden Rebellentum ("die jungen Leute mögen mich, weil sie auch nicht immer Bock haben, zur Arbeit zu gehn!"). Nun legt dieser Urgestein des deutschen Filmschaffens seine Memoiren vor. Grund genug für den Magical Mystery Mix, einmal dem Grandseigneur des Tourneetheaters Sendeplatz einzuräumen und ihm eine Stimme zu leihen.
Den Originalton des Meisters präsentiert der Bdolf und Mixmaster Maninouk läßt die schönsten Filmmelodien des deutschen Nachkriegsfamilienfilms Revue passieren ...
"Aus allen Berliner Bars dröhnte der Swing. Dieser Rhythmus war die Befreiung vom braunen Gleichschritt. Ein Tanz, bei dem die Partner knieweich in der Hüfte einknickten, um dann, als hätten sie sich auf einen Igel gesetzt, wieder hochzuschnellen. Hatte ich nach meiner Rückkehr nach Berlin immer noch ein paar 'Schnurrbart'-Haare an mir, so verflogen sie durch diese Musik. Hatte ich im Sommer 1945 noch ein Flugblatt mit schwarz-weiß-roter Fahne und trotzigen Parolen ('Die deutsche Jugend bleibt wachsam!') gegen die Besatzer entwerfen wollen, so fand ich nun Gefallen an der noch kurz zuvor 'verhaßten' amerikanischen Kultur ..."
Am Dienstag den 3. April, 22 Uhr auf der Welle der trinkfesten Familienunterhaltung -
Radio Dreyeckland!
Der Magical Mystery Mix am 6. März 2001
Der metastabile Groove!
Viele ahnen es bereits: als eine Kunst des Übriggebliebenen muß die Literatur unter anderem heute neue Wege gehen! Dazu gehört die Verteilung als kostenloses Werbe/Anzeigen/Bauernfangblättchen - so gibt es zum Beispiel die Stuttgarter Zeitschrift "metastabil", die soeben ihre aktuelle Nummer 4 vorgelegt hat. Und da da allerlei anregende Geschichten veröffentlicht wurden, soll der Magical Mystery Mix einmal mehr zum Transporteur farbenfroher Schnurren werden. Der monostabile Bdolf leiht dem Unternehmen seine Stimme und die Erfahrung zahlreicher Klagenfurter Literaturweltkriege, der bistabile Mixmaster Maninouk kreiert dazu den metastabilen Groove, und zusammen heißt es wieder: eine Hölle von einer synästhetischen Zeit!
(Erläuterung: monostabil: "einzustandig konstant" / bistabil: in zwei Zuständen stabil, z.B. der Kippschalter (Licht!),/ metastabil: in mehreren möglichen Zuständen beständig)
Am Dienstag den 6. März 22 Uhr auf der ultrastabilen Welle der Freiheit von Wort und Ton- Radio Dreyeckalnd,- 102,3 MHZ!!!
Eine Kostprobe:
"The times they're a- changing" / Manfred Wieninger
Analphabeten sind zu entlassen
Lageristen werden ausgelagert
Auch in der Fertigung wird abgefertigt
Bettnässer sind abzubauen
Raucher raus!
Behinderte werden uns nicht mehr behindern
Zu wenig schaffende sind abzuschaffen
Über fünfundvierzigjährige müssen gehen
Lässige werden entlassen
Krankenständler bekommen den Laufpass
Feuerwehrmitglieder sind zu feuern
Schwitzer haben bei uns ausgeschwitzt
Zu wenig kundige sind zu kündigen
Schwachsinnige haben in Zukunft das Nachsehen
Alkoholiker werden geschasst
Kinderlose können sich mehr um ihre Hobbys kümmern
Ungelernte werden hier nichts mehr lernen
Freie Mitarbeiter werden freigesetzt
Zuspätkommende bekommen unbegrenzt viel Freizeit
Hochbezahlte können wir uns nicht mehr leisten
Am Schluß entlässt sich der Vorstandsvorsitzende
und dreht das Licht ab
(aus: Metastabil #4)
DER MIX AM 6. MAGICAL MYSTERY FEBRUAR 2001
Harry Potter – ein modernes Märchen
Millionen sind von den Abenteuern des kauzigen kleinen Unterprivilegierten Harry "Sonderschule" Potter begeistert. Einige werden die jüngsten Nachrichten verfolgt haben: christlich-orthodox-fundamentalistische Kreise schlugen die Berichte über den pickeligen Zauberschüler mit dem Bannstrahl, dulden die Bände nicht mehr in evangelischen Leihbüchereien, ja auf der schwäbischen Alb werden Harry-Potter-Bücherverbrennungen durchgeführt – begründet wird diese Jihad mit angeblichen pro-occulten Inhalten, u.a. Werbung für Buhlschaft mit dem Satan, Anhören von Gruftmucke, Schwarze Magie und derlei Unterstellungen mehr. Aber nur wenigen ist klar, daß die Autorin die Berichte systematisch zensiert hat! Aus Angst vor den fundamentalistischen Eiferern gelangte nur eine vollkommen entschärfte Version des Geschehens an das Licht der Öffentlichkeit!
Der MAGICAL MYSTERY MIX enthüllt in bester Paparazzimanier das unheilige luzide Treiben in der Zauberschule! Und sonstwo! Klangzauberer KURT MANINOUK strickt bezaubernde Klangwelten, der Lümmel von der letzten Bank der Zauberschule, BDOLF, berichtet aus dem intimen Tagebuch des kleinen Hexerlausbuben....
Dienstag, 6. Februar, auf der magischen Welle 102,3 MHz, 22-23 Uhr.
Seid dabei, sonst wird Hos' und Blus' leergehext!
"Februar mit Rauh und Reif / macht leider nicht alle Glieder steif ...!
Da müßte man ZAUBERN können!"
(Stossseufzer des Alten vom Berg)
DER MAGICAL MYSTERY MIX SIEHT DEM MILLENIUM INS GESICHT
UND SPIELT MIT SICH SELBST!
Der Angelsachse sagt von jeher "Wer mit sich selbst spielt, wird blöd im Kopf!" Angesichts des hereinbrechenden neuen Jahrtausends (der Magical Mystery Mix als Hort des Wahren, Schönen und Guten hält an der nicht populistischen, mathematisch korrekten Zählweise fest- also beginnt das 21. Jahrhundert genau wie das 3. Jahrtausend am 1.1. 2001)ist es, Zeit Rückschau zu halten, Bilanz zu ziehen, das Erreichte zu sichten und daraus Ansporn für die Zukunft zu beziehen...
Deswegen gibt es einen gnadenlosen Best-of-Remix – und das Beste: alle Zuhörerinnen und Zuhörer sind eingeladen, basisdemokratisch mitzubestimmen – unter www.mmmx.de kann jede/r seine Wünsche äußern!
Die Spielzeit geht diesmal in Richtung Extended Version, was die Deutsche Bahn AG nicht schafft, schafft der MMMx mühelos – eine zweite Stunde wird angehängt,dazu Gäste im Studio, verdächtiges Gläserklirren, die volle Bratze und dazu die schönsten Momente aus dem Leben eines anspruchsvollen Wirklichkeitsremixes... die magischsten, die schönsten, die gemixteste Momente des Magical Mystery Mix!!!!
Seid dabei:
Dienstag 2. Januar 2001 – auf der Welle des gelungenen Mix, 102,3 MHz, 22 Uhr – 24 Uhr, bitte beachtet auch die Kabelfrequenz 93,6 MHz und das faire Kommunikationsangebot unter auf diesen Seiten, siehe „Aktuelles“.
DER MAGICAL MYSTERY MIX IM DEZEMBER 2000!
CRIMEBUSTERS A GOGO!
Im verbrechensträchtigen Monat Dezember taucht der MAGICAL MYSTERY MIX in die Unterwelt ab! Was treiben die Stasi-Seilschaften in der örtlichen Filiale des Medellin-Kartells ungesetzliches? Welche Verbrechen muß der hippe Westkommissar bei seinem "Buschurlaub" im Osten aufklären? Hat der "Richter Gnadenlos" einen Auftritt oder gar "The Hanging Judge"- an einem seidenen Faden baumelnd? Ist die Kriminalität die einzige Wachstumsbranche des angehenden 21. Jahrhunderts außer dem Internet?
Die engagierten Spürnasen JULE AXMANN und BDOLF haben ihre Notizblöcke gezückt und die Erlebnisse des unerschrockenen Kämpfers für Recht und Gesetz mitstenographiert... der Sonderermittler für schwere Soundfälle MANINOUK liefert dazu den Beat aus schweren Polizeimaschinengewehren ...
Der MAGICAL MYSTERY MIX im Dezember- nichts für schwache Nerven! Echtes Verbrechen! Schwere Jungs und leichte Mädchen!
Dienstag, 5. Dezember, 22 Uhr auf der Frequenz der Gerechtigkeit 102,3 Mhz!
Der MAGICAL MYSTERY MIX am Di. 7. November 2000
"Paranoid zu sein bedeutet nicht, daß sie Dich am Ende nicht kriegen!" wußte schon der Weiße vom Berg. "Gurus und Geheimagenten wissen mehr als du und ich ...!" sangen "Extrabreit" schon 1982.
Diese zwei Zitate veranschaulichen uns drastisch, wie sehr unser Leben von Geheimbünden, Verschwörungszirkeln und anderem subterranem Gelichter gesteuert wird. "Geheimdienste heißen Geheimdienste, weil sie alles im Geheimen tun ..." verkündet ein bekannter Philosoph des Freiburger Wochenmarktes und der Kaiserjosefstrasse.
Der MAGICAL MYSTERY MIX wir diese Decke lüpfen! Wir heben Bettdecken, Vorhänge und Teppiche an und schauen, was darunter liegt! Verschwörungstheoretiker und Kryptoparanoiker Bdolf deckt die geheimnisvollen Zusammenhänge auf. Wurde Hitler tatsächlich beim Einsteigen in ein diskusförmiges Flugobjekt beobachtet? Wie kam John F. Kennedy zum weinroten Schlüpfer von Marlene Dietrich und wie hängt dies mit dem Attentat von Houston und dem Una-Bomber zusammen? Gehirnwäschesoundfachmann Kurt Maninouk demonstriert dazu Klangmanipulationstechniken.
Endlich kommt alles ans Licht!
Termin dieses erleuchtenden MMMx ist die Nacht, wo die Freimaurerverschwörer zum Verbergen ihrer Alien-Kontakte eine neue Marionette wählen: Al Gore- ein Klonandroide mit einem billigen Mechanikgehirn, George Bush jun.: nach seinen tödlichen Drogenexzessen wiederbelebt und heute in der Hand von Ras-Al-Siechmahn, dem unangefochtenen Zombiesteuerkönig von ganz Haiti....
Ein sehr glücklich gewählter Termin, welch konspirative Fügung!
Wenn da nicht die Weißen von Zion ihre Hand im Spiel haben...!
Dienstag, 7.November 22 Uhr – der MAGICAL MYSTERY MIX für Abhöranlagen,
Polizeifunkempfänger und Gehirnbeeinflussungsradaranlagen!
Nur auf ihrer Geheimfrequenz 102,3 MHz!!! Vorsicht, Feind hört mit!
Der MAGICAL MYSTERY MIX im Oktober
Schulfunk II – der Magical Mystery Mix tötet den Bildungsnotstand!
Na, dumm geboren, nichts dazugelernt und den Rest vergessen? Halb so schlimm!
Der Magical Mystery Mix macht eine Schulfunksendung!
Wichtige didaktische Einheiten aus allen relevanten Fachbereichen werden überzeugend, packend und informativ präsentiert! Studienrat Bdolf trägt aus Sexualkunde, Fremdsprachen und textilem Werken vor.
Die Orff-Blockflötenneigungsgruppe alle lernen was spielt dazu unter der Leitung von Musiklehrer Mixmaster Maninouk dazu aktuelle und klassische Trip-Hop-Hits auf ihren ökologisch unbedenklichen Instrumenten!
So macht Schule Spaß! Und!
Dienstag, 3. Oktober, Tag der deutschen Zellteilung, 22 Uhr auf Welle Funkkolleg 102,3 Megaherz!!
Nichteilnahme nur mit gültiger Entschuldigung der Erziehungsberchtigten!
Der MAGICAL MYSTERY MIX im August
EIN PACKEN VON ORDERN
Es herrscht Globalisierung! Weltweit werden den Leuten ihre kleinen Sozialflausen ausgetrieben! Es herrschte eine deutliche Sprache und den letzten frißt der Schaufelbagger!
Der MAGICAL MYSTERY MIX geht an die Wurzeln und bringt einen Moment ans Tageslicht, in dem ebenfalls einmal Klartext geredet wurde! Zack! Rumms!
Der Bolschewist und Revolutionär Aleksej Gastev verfaßte den Gedichtband „Ein Packen von Ordern!“ und wurde Arbeitsminister im revolutionären Rußland. Der Gedichtband war seine letzte literarische Arbeit. Während der Großen Säuberung verschwand er spurlos.
Wir werden den futuristisch-technoiden Sound herausmeißeln! Geräuscherzeugungsminister Kurt Maninouk spielt die Maschinen-Symphonie von Baku, läßt die Apparate rattern und die Dampfmaschinen brausen. Volkskomissar Bdolf schnarrt die Befehle und die Parolen und rottet jedes Abweichlertum aus.
„Militarisierung der Arbeit!“ (Leo Trotzki)
Textprobe:
ORDER 04
Prismen von Häusern.
Zwanzig Blocks im Paket.
In die Presse damit.
Zum Parallelogramm walzen.
Komprimieren auf 30 Grad.
Häuserblockpanzer.
Diagonal-Bewegung.
Resolut die Straße scheiden.
Tausend Extra-Kalorien für die Arbeiter.
Der Magical Mystery Mix am 1. August, 22 Uhr, auf der Frequenz der Geistigen Heilung 102,3 Mhz!
Der MAGICAL MYSTERY MIX im September
LITERATUR IST NICHT TOT – SIE RIECHT BLOSS KOMISCH!
Wenig bekannt ist, daß immer noch Menschen Worte auf Papier bringen.
Der MAGICAL MYSTERY MIX wird dieser erstaunlichen Tatsache nachgehen und die merkwürdigen Worte auf dem Papier zu entziffern versuchen ...
Seid bereit für die seltsamsten Entdeckungen!
Und weil Buchstabensuppe schwimmen muß, gibt’s es dazu Mucke! Richtige geile Literaturmucke! Und zwar nicht „OASIS“, weil darauf ja schon Benjamin von Stuckrad-Barre schwört. Nein! Die Musik ist die, die Mixmaster Maninouk mixt! Er wird aus dem Papier mal einen Dicken bauen und ab geht’s!
5. September – der Literatur-Remix!
Auf der Reich-Ranicki-Frequenz 102,3 Mhz um 22 Uhr!
Umblättern!
Der Magical Mystery Mix am 4. 07. 2000
Widerrechtliche Ausübung der Sternenkunde
Den wenigsten Menschen scheint bewußt zu sein, dass der oder die Sterngucker/in unvermittelt einmal das Teleskop herumreissen könnte und plötzlich statt fernen Sternen die Dinge um uns herum im Fadenkreuz erscheinen könnten ...
In dieser Sendung soll es um genaue Beobachtungsprotokolle dieses Vorgangs gehen.
Der Hofastronom des Bundeskanzlers, Bdolf, sonst in der Beobachtungskuppel des Reichstages tätig, hat für alle, die noch über wachen Verstand verfügen, einmal das Teleskop herum geschwenkt und seinen Blick auf das tägliche Leben gerichtet.
Und das Grauen tat sich vor ihm auf ....!
Zu den der Öffentlichkeit zugänglich gemachten Berichten spielt Mixmaster Maninouk den Space-Age-Leierkasten, entlockt den Halbleitern Sphärenklänge und läßt Maschinensklaven den Takt der Weltraumgaleeren klopfen.
„Außen ist innen!“
(Timothy Leary)
„In der Fußgängerzone fühlt man sich, als ob man vom Mars ist....!“
(Der Unbekannte Schnorrer)
Der Titel der Sendung soll als Ehrung für den Astronomen Ernst Wilhelm Leberecht Tempel gedacht sein, der es wagte, ohne offiziell anerkannte Ausbildung Entdeckungen zu machen, wofür er von der akademischen Astronomie mit Verachtung und Totschweigen bedacht wurde.
Es ist das Verdienst von Max Ernst, diesen wagemutigen Kopf wieder in die Erinnerung geholt zu haben.
Von ihm ist stammt der Gedanke der „Widerrechtlichen Ausübung der Sternenkunde“.
Eine Weltraumreise die nach unten führt!
Dienstag 4. 07. 22 Uhr auf 102,3 Megaherz.
Cthullus Ruf – der MAGICAL MYSTERY MIX am 6. Juni 2000
Dunkle Dämonen drohen im beginnenden Frühsommer – der MAGICAL MYSTERY MIX versucht das Grauen zu bannen!
Knochenflöten werden geblasen, mit Menschenhaut bespannte Schlagzeugmaschinen in Gang gesetzt und von sämtlichen Religionsgemeinschaften verbotene Beschwörungsgesänge angestimmt!
Keine Angst – der MAGICAL MYSTERY MIX, obwohl wesentliche einschlägige Elemente schon im Namen tragend, machte keine Dark- oder Deathmetalthemensendung, auch werden nicht Jungsatanisten aus dem Saarland ihre Sicht der Dinge verkünden, nein: es ergeht eine Ehrung für den wahren Meister des Unheimlichen – H.P. Lovecraft!
Von ihm werden ausgewählte Texte und Fragmente vorgetragen, der atemlose Dämonenjäger Bdolf wird ihnen eine Stimme geben! Um die bösen Geister außen vor zu halten, wird Didgeridoomusik auf Geweihten Instrumenten unterlegt, zu diesem Zweck wird der bayrische Blasmusikforscher Achim S.-P. tief ins Horn stossen! Mixmaster "Monstrula" Maninouk wird sensible tieffrequente Soundtracks weben!
Es wird kalt werden diesen Frühsommer.
Ein paar weise Worte des Meisters:
Eine Aufstellung gewisser Grundformen des Grauens, die in unheimlicher Literatur wirkungsvolle Verwendung finden:
• Scheintot begraben.
• Lauschen auf ein sich näherndes Grauen.
• Ausgeburten von Sterblichen und Dämon.
• Unnatürliches Leben auf einem Bild, Verpflanzung von einem Menschen in das Bild.
• Tiere, die sich gegen Menschen empören...
• Das Blasen auf einer ausgegrabenen Pfeife unbekannten Alters ruft ein höllisches Wesen unbekannter Natur aus der Tiefe herbei.
• Mitgliedschaft bei Teufelskult von Hexerei oder Dämonenverehrung.
• Die schockierende Verwandlung oder der Verfall von lebenden Menschen, ausgelöst durch Einnahme eines unbekannten und bösen Rauschmittels.
See You in Hell – 6.06. (!!!!), 22 Uhr, 102, 3 (Quersumme:6!!!!) Mhz.
Live Äkschn: Der Bdolf liest
30.04. Berlin, Club Club 39, Manteuffelstraße 39
10.05. München, Club 2
31.05. Freiburg, Swamp, Schwarzwaldstraße
Dienstag, 2. Mai, 22-23 Uhr MeSZ 102,3 Megafetz.
Im Wonnemonat Mai! Der Magical Mystery Mix verhilft der wahren Literatur zu ihrem Recht!
Millionen Jahre lang quälten deutsche Studienräte die Menschheit mit Falschliteratur! Immer nur "Fritz" Schiller und "Johnny" Goethe.
Was aber ist mit den unwiderlegbaren WAHREN SCHRIFTEN?
Der Magical Mystery Mix rechnet mit der verlogenen bourgeouisen Dünkel-Kultur ab! Wir hören bahnbrechende Werke von Kommisar X! Fiebern mit Callgirl 2000 (!!!)-Krimis, reisen mit Perry Rhodan durch das Weltall und reiten nach Laramy! Nicht zuletzt feuern wir mit Jerry Cotton aus allen Rohren! Auch der Monstrula-Dämon wird alle Kleinen schocken!
Kurz: wir begegnen dem wirklichen Leben und nicht den esoterischen weltfremden Hirngespinsten von Gymnasialmasochisten! Wir lernen: Literatur ist nicht erst, wenn es wehtut ...!
Dazu gibt es mirakulöse Beats, perfide Rhythmen und athmosphärische Sounds.
Rezitator: der Bdolf, G-Man-DJ: Kurt Maninouk, der dämonische untote Schallplattenunterhalter, lizenziert vom Volkskomitee für Unterhaltungsmusik!
Studiert die Heiligen Schriften!
Dienstag, 4. April 2000 von 22-23 Uhr
"Zindlers Listen"
Regina Zindler, die listenreiche, rockt das Haus!
Alle wissen: die Ostdeutschen sind auch heute noch benachteiligt! Wer dort etwas werden will muß in der Regel zu allen Mitteln greifen! Das gilt auch für das Showgeschäft!
Um sich ihren sauer verdienten Weg nach STOCKHOLM zu dem strahlenden Sieg im Grand Prix de la Eurovision zu ebnen, greift die sympathische ROCKRÖHRE REGINA ZINDLER zum einzigen Mittel, strukturell bedingte Hindernisse für OSTDEUTSCHE zu überwinden: dem guten alten Pakt mit dem Teufel.
Zwischen Maschendrahtzaun und Knallerbsenstrauch verkauft sie ihre Seele dem Satan!
Er verschafft ihr als Gegenleistung eine kompetente Alternative-Metal- Hardcore-Crossoverkapelle, um den definitiven Hit für den Grand Prix de la Chanson zu schreiben.
Ihr kometenhafter Aufstieg beginnt ... nur einige menschliche Trümmer bleiben zurück!
Wird sie der ostdeutschen Sache in Stockholm zum Sieg verhelfen können?
Dienstag 7. März 2000 von 22-23 Uhr
Der Kampf zweier Gärten
Wenn der MAGICAL MYSTERY MIX das nächste Mal reitet, widmet er sich einem klassischen, in jüngster Zeit in breiterer Öffentlichkeit jedoch sträflich vernachlässigten Genre: der Gerichtsreportage.
Am Dienstag, 7. März um 22 Uhr, gerade noch rechtzeitig, um einen Beitrag zum närrischen Treiben liefern zu können, berichtet Gerichtsreporter Bdolf, untermalt vom „Rockenden Richter“ Mixmaster Maninouk, aus einem norddeutschen Kleinstadtgerichtssaal: ein Gartenfreund will bei seinem Gartennachbarn das verderbliche Kräutlein Pantagrülion, im Volksmund bekannt als Indischer Hanf, gesichtet haben.
Die Mühlen der Justiz beginnen zu mahlen, Zeugen werden gehört, Ermittler ermitteln, Urteile werden gefällt und wieder verworfen, am Schluß ist es wie beim Königlich Bayrischen Amtsgericht, alle haben etwas zu lachen und keines wird auf den elektrischen Stuhl geschnallt!
Deswegen muß der „Rockende Richter“ um so härter auf die tönende Hardware einprügeln um zumindest die Vollstreckung am Ohr zu vollziehen!
Wer sich für die entsetzlichen Abgründe einer voll unter Hanfdampf stehenden Justiz interessiert, sollte sich unbedingt einschalten.
Zugelassen vor Gericht sind alle strafmündigen Hörerinnen und Hörer, der Empfang hat wie alle justiziablen Vorgänge, entsprechend der Würde des Gerichts, mit großer Nüchternheit, ausgeglichenen Waagschalen und keineswegs im verwerflichen Zustande einer durch Hanfdämpfe verursachten Intoxikation zu erfolgen!
Kann die Höchststrafe nach alter kongolesischer Sitte – drei Kilo Hanfkraut durch die Erdhöhlenpfeife verabreicht – noch einmal abgewendet werden?
Oder waltet der Hanfhenker seines schrecklichen Amtes????
Dienstag 1. Februar 2000
Der Alte Rockbassist
Wenn der MAGICAL MYSTERY MIX zu seinem nächsten Ausritt startet, nimmt er sich einem Thema an, das allen Menschen im neuen Jahrtausend unter den Nägeln brennt, nämlich dem des alten Rockbassisten!
Verkörpert er denn nicht wie nichts anderes das verflossene Jahrhundert?
Oder sogar das Jahrtausend?
Standen die berüchtigten vier Saiten nicht für die klassischen Tugenden der Rockmusik – Frieden, Krieg, Biertrinken und Mädelsabschleppen?
Der MAGICAL MYSTERY MIX – immer bereit, seinen Beitrag für Denkmäler und Symbole zu leisten – steht nicht hinten an, wenn es gilt, dieser liebenswerten, wenn auch nicht unumstrittenen Institution, ein ehrendes Gedächtnis zu bewahren.
Zum Einsatz kommen coole Bassläufe von Mixmaster K. Maninouk, ein themenspezifisches Hörspiel des Bamberger Künstlerkollektivs ”Winkelwurst” und blumige Bassistenballaden des Kontrabassisten Bdolf.
”Bassisten sind die Menschen, die mit den vielen Saiten auf einer Gitarre nicht zurechtgekommen sind!”
Frank Zappa †
”Spiel E-A-Fis-G! – und wenn du das nicht hinkriegst, spiel wenigstens laut!”
Der Grand Funk Railroad Keyboardspieler
zum Grand Funk Railroad Bassisten
”Musik geht doch einfach – hau‘ drauf und schon hast du Musik!”
Sid Vicious
”Baßgitarre, die, ist ein tiefes Gitarreninstrument, das es sowohl in einer akustischen wie in einer mit Tonabnehmern versehenen Form gibt ...
Gute Bassisten hat es in der Rockmusik zu jeder Zeit gegeben ...”
Tibor Kneif, Sachlexikon Rockmusik
</form>