Magical Mystery Mix im Juni 2023
Di. 06.06.2023, 22-23 Uhr
Walter Ruttmanns „Weekend“: Die Geburt der Collage und ihr Remix
Heute wollen wir uns mit einem frühen Werk der Klangkunst beschäftigen, mit dem Hörspiel Weekend von Walter Ruttmann (1887-1941). Es ist eine Pionierleistung aus den frühen Tagen des Rundfunks, entstanden 1930. ln einer 11 Minuten 10 Sekunden langen Collage von Worten, Musikfetzen und Klängen präsentierte der Filmemacher und Medienkünstler Walter Ruttmann eine avantgardistische und radikal innovative Radioarbeit: ein akustisches Bild einer Berliner Wochenend-Stadtlandschaft. Unter großem technischem Aufwand sammelte Ruttmann Tonaufnahmen eines Wochenendes, vom Feierabend am Samstag bis zum neuen Wochenbeginn am Montagmorgen.
Das Werk galt lange als verschollen, bis es 1978 in New York wiederentdeckt wurde. 68 Jahre nach der Entstehung des Originals lud der Bayerische Rundfunk 1998 internationale Künstler zu sechs Walter Ruttmann Weekend Remix-Versionen ein. Der Hörspiel-Klassiker, der dem Genre sehr früh neue ästhetische Perspektiven eröffnet hatte, wurde einem digitalen Härtetest unterzogen und mit Mitteln und Möglichkeiten des digitalen Zeitalters und der Spielart Remix konfrontiert.
Bild: Schnappschuss aus Walter Ruttmanns Film "Berlin - Symphonie einer Großstadt" (1927).
Quelle: Wikimedia
Playlist
Name Dauer Album, Künstler
1 MMMx-Jingle, kurz 2:56 MMMx-Jingles, Kurt Maninouk
2 Weekend Original 11:21 Walter Ruttmann Remix, Walter Ruttman
3 Production Memory Remix 10:27 Walter Ruttmann Remix, Klaus Buhlert
4 Berlin 98 Version 10:08 Walter Ruttmann Remix, To Rococo Rot
5 Makeshift Whitebox Remix 11:22 Walter Ruttmann Remix, Mick Harris
6 Sympathie für Schulze Remix 11:13 Walter Ruttmann Remix, Ernst Horn
Eine Wiederholung der Ursendung vom 16.06.2020
Di. 20.06.2023, 22-23 Uhr

Ambient - was ist das eigentlich?
Brian Enos Alben "Ambient 1-4"
Es wird oft behauptet, dass Brian Eno der Schöpfer des Begriffs „Ambient“ sei und seine Plattenserie „Ambient 1-4“ die Geburt der Ambient-Musik darstelle. Das stimmt aber nicht. Vor ihm hatten sich bereits etliche Künstler mit fließenden Flächenkompositionen beschäftigt: Miles Davis, Tangerine Dream, Popol Vuh und andere. Und auch Eno selbst hatte bereits 2 Jahre vorher mit „Discreet Music“ zeitlose Klänge von erhabener Schönheit geschaffen, in denen Stimmungen so allmählich wechseln, wie sich Licht mit dem Einfallswinkel der wandernden Sonnenstrahlen verändert.
Aber Tatsache ist, dass die Platte „Ambient 1: Music for Airports“, veröffentlicht 1978, ein Meilenstein für Enos repetitive Klangexperimente war. Das Album besteht aus vier Kompositionen und wurde aus sich überschneidenden Tonbandloops verschiedener Länge zusammengestellt. Eno legte das Album als sich ständig wiederholende Klanginstallation an, welche die angespannte, hektische Atmosphäre eines Flughafenterminals angenehmer machen sollte.
In dieser Sendung wollen wir Enos Alben "Ambient 1-4" vorstellen.
Playlist
Name Dauer Album Künstler
1 MMMx-Jingle, kurz 2:56 MMMx-Jingles Kurt Maninouk
2 Discreet Music 30:35 Discreet Music Brian Eno
3 1/1 - Remastered 2004 17:22 Ambient 1: Music For Airports Brian Eno
4 2/1 - Remastered 2004 8:54 Ambient 1: Music For Airports Brian Eno
5 First Light - 2004 Digital Remaster 7:07 Ambient 2: The Plateaux Of Mirror Harold Budd, Brian Eno
6 Meditation No. 1 18:47 Ambient 3: Day Of Radiance Brian Eno, Laraaji
7 Unfamiliar Wind (Leeks Hills) - Remasteres 2004 5:26 Ambient 4: On Land Brian Eno
8 A Clearing - Remastered 2004 4:08 Ambient 4: On Land Brian Eno
Bild: "Airport Koln Skyline", wikimedia
Eine Wiederholung der Ursendung vom 20.07.2021